"Wir sind Freunde und haben das Projekt gemeinsam gestartet", sagte Roman Kunze am Donnerstag Sonntagsblatt.de. Das Projekt ist konkret eine Onlineplattform, über die es möglich ist, kranken Menschen einen Brief zu schreiben, der Hoffnung spenden soll.

Wer die Internetseite besucht, kann zunächst einen Empfänger aus einer bestimmten Region auswählen, dann über ein vorgefertigtes Formular einen Text formulieren und diesen schließlich abschicken.

Ursprünglich sollten alle Briefe an Kranke gehen, die am Coronavirus leiden, doch: "Einige Tage nachdem die Website online war, weiteten wir die Möglichkeiten hinsichtlich der Postadressaten aus. Man kann jetzt auch an allgemein erkrankte oder einsame oder generell hoffnungsbedürftige Menschen schreiben", so Kunze.

Briefe sollen Hoffnung transportieren

"Wir suchen für das Gebiet, welches Du ausgewählt hast, einen Hoffnungsboten aus. Ein Hoffnungsbote kann ein Gemeindereferent, ein kirchlicher Verband oder sogar Du sein", heißt es dann zum weiteren Vorgehen im Erklärungstext.

Dieser "Hoffnungsbote" leitet den Brief wiederum an einen Betroffenen weiter, den er persönlich kennt. Die Empfänger können die ermutigende Botschaft dann über einen Link öffnen und lesen – und mit dem Schreiber in Kontakt treten, falls dieser anfangs seine E-Mail-Adresse hinterlegt hat.

Hinter der Idee stecken Lea, Matthias und Roman, drei Jugendreferenten in Ausbildung, sowie Jonathan, Webdesigner, und Tobias, angehender Erzieher. "Wir sind Freunde und haben das Projekt gemeinsam gestartet", so Kunze im Gespräch.

Die Motivation zu helfen sei seinem Freund Matthias beim Bibellesen gekommen, schildert Kunze: "In Jesaja 58,7 heißt es 'Helft, wo ihr könnt, und verschließt eure Augen nicht vor den Nöten eurer Mitmenschen!' - und Matthias entwickelte eben diesen Wunsch, als sich die Lage um das Coronavirus Anfang März deutlich zuspitzte."

Projekt zur Ermutigung

Gemeinsam kam den Jugendreferenten schließlich die Idee, andere durch Briefe zu ermutigen und die Webseite "Hoffnungspost.de" zu entwickeln: "Wir haben das Projekt tatsächlich umgesetzt, weil wir in unserem persönlichen Umfeld und auch über die Medien einen Bedarf an Ermutigung gesehen haben. Jeder Einzelne ist gerade gefordert, sich mit der aktuellen Situation zu arrangieren und sich solidarisch zu zeigen. Wir wollen mit dem Projekt auf Grundlage unseres Glaubens einen Beitrag leisten."

Bislang erhielt das Team mehr als 30 Briefe, so Kunze: "Das ist noch nicht die gewünschte große Resonanz. Wir arbeiten gerade daran, mit Verbänden und Netzwerken in Zukunft zu kooperieren."

Auch Hoffnungsboten suchen Kunze und seine Mitstreiter noch: "Unser Traum ist, dass Menschen andere Menschen ermutigen."