Hinter dem Tag der Kinderseiten steht "Seitenstark", ein von der Bundesregierung geförderter Verbund von Webseitenanbietern für Kinder. 2018 lautet sein Motto "Kinderseiten machen Schule". Nach Angaben des Veranstalters soll die Aktion darauf aufmerksam machen, dass Kinder ein Recht auf altersgerechte Information und Kommunikation haben und das Internet eine viel größere kostenlose Kinderseitenlandschaft bietet, als Eltern und Erziehern bekannt ist.

Warum Früherziehung im Netz wichtig ist

Laut dem Online-Portal "Statista" verbringt durchschnittlich jeder Deutsche zweieinhalb Stunden pro Tag im Internet. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es schon viereinhalb Stunden. Nur sieben Prozent der Deutschen bezeichnen sich als Nicht-Nutzer des Internets. Darum müssen Kinder früh lernen, gewissenhaft mit dem Netz umzugehen. Zwar stellen Schulen Informatikunterricht bereit – wie junge Nutzer das World-Wide-Web richtig nutzen, kommt dabei aber oft zu kurz. Kinderseiten halten genau dafür Möglichkeiten bereit, sich mit dem Internet und auch seinen Gefahren auseinanderzusetzen.

Kinderseiten sind Ratgeber, Lehrer und Entertainer zugleich

Kinder kennen meist nur wenige Seiten für ihre Altersklasse, wie zum Beispiel die Klassiker "Blinde Kuh" (www.blinde-kuh.de), "FragFinn" (www.fragfinn.de) oder "Helles Köpfchen" (www.helles-koepfchen.de). Dabei ist die Kinderseitenlandschaft um einiges größer. Mit dem Quiz "Recht kinderleicht" können junge Schüler etwa mehr über ihre eigenen Rechte erfahren oder mit Freunden die Kulturen und Geschichten der Länder Europas entdecken. In der geheimnisvollen Villa des Lese-Rechtschreib-Monsters Lurs verbessern sie spielerisch ihr Lesen und Schreiben. Auch finden sich im Internet Tipps für Kinder, die von Mobbing betroffen sind. Wieder andere Seiten räumen mit Vorurteilen auf, was typisch Junge und typisch Mädchen ist.

Kinderangebot von der Evangelischen Kirche

Auch die Evangelisch-Lutherischen Kirchen Bayerns und Hannovers haben eine Kinderseite entwickelt, Kirche-entdecken.de. Hier können Vorschul- und Grundschulkinder gemeinsam mit der Elster Kira unterschiedliche Räume und Plätze einer virtuellen Kirche entdecken: in Schränken wühlen, auf der Orgel spielen oder sich Geschichten vorlesen lassen. Gleichzeitig erhalten sie spielerisch Wissen über das Christentum und können Abenteuer mit Martin Luther erleben.

Im digitalen Kindergottesdienst-Raum stehen den jungen Websurfern Inhalte rund um die Bibel und Kreativ-Tools zur Verfügung, mit denen sie ihre eigene Gottesdienst-Ecke gestalten können. Der Dachboden und die Sakristei sind Orte, an denen sie nach Informationen über Glauben, Religion und die fünf großen Weltreligionen stöbern können. Um auch Kindern, die noch nicht lesen können, das Entdecken zu ermöglichen, können sie sich eine Vielzahl der Texte vorlesen lassen.

Erst kürzlich ist die Neuauflage der Seite, die bereits seit 2005 im Web zur Verfügung steht, online gegangen. Für die Weiterentwicklung der interaktiven Website kirche-entdecken.de haben die Vernetzte Kirche, der Evangelische Presseverband für Bayern und die Evangelische Medienarbeit in Hannover im Auftrag der Evangelisch-Lutherischen Landeskirchen in Bayern und Hannover zusammen mit der Kindermedienagentur KIDS interactive gearbeitet. Technisch ist die Seite für die mobile Nutzung mit Smartphone und Tablet fit gemacht. Auch optisch und akustisch wurde Kiras Kirche renoviert, die Räume neu gezeichnet und neue Stimmen, Musik sowie Geräusche eingefügt.