Unter dem Motto „Frieden bewegt“ soll es in Augsburg ab dem Jahr 2010 zum alljährlichen Friedensfest einen „Friedensmarathon“ geben. Entsprechenden Plänen hat der Augsburger Stadtrat am Donnerstag zugestimmt. Vier Ausdauersportler haben das Konzept entwickelt und Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) als Unterstützer gewonnen. „Das ist nicht in erster Linie eine Sportveranstaltung, hier wird der Friedensgedanke erlebbar“, sagte Gribl vor der Presse.

Das Konzept sieht vor, dass 42 „Meilensteine des Friedens“ die Laufstrecke säumen sollen, erklärte Sonja Landwehr, eine der Initiatorinnen des Projekts. Die Steine sollten an Personen und Initiativen erinnern, die sich für den Frieden einsetzen. Staffelmannschaften, die aus Mitgliedern verschiedener Religionen oder Parteien bestehen, könnten an dem Lauf teilnehmen, hieß es. Die Veranstalter rechnen mit rund 2.000 Teilnehmern. „Für Marathonlauf und Friedensarbeit sind gleichermaßen Durchhaltevermögen gefragt“, so Landwehr.

Die evangelische Landessynodale Beate Schabert-Zeidler, die auch Augsburger Stadträtin ist, sagte in der Stadtratssitzung am Donnerstag, die Kirchen seien „irritiert“, dass mit ihnen über die Pläne zum „Friedensmarathon“ im Vorfeld nicht gesprochen worden sei. Die Kirchen sollen aber auf jeden Fall mit ins Boot geholt werden, versicherte Mitorganisator Wolfgang Hosp dem epd.

Das Augsburger Friedensfest geht auf ein Dankfest der Protestanten zurück, die nach dem Westfälischen Frieden von 1648 ihre Religionsfreiheit wieder erhielten. Der exklusive gesetzliche Feiertag der Augsburger, das "Hohe Friedensfest", wird seit 1650 immer am 8. August begangen.