Bleibe im Zentrum,
in deinem eigenen und dem
der menschlichen Reaktionen.

Handle für das Ziel,
dem dein Leben gilt, mit aller Kraft, die dir
in jedem Augenblick zu Gebote steht.

Handle ohne Gedanken an die Folgen
und ohne in irgendeiner Weise
dich selbst zu suchen.

In diesen kurzen Worten wird das Wesen der christlichen Mystik von Dag Hammarskjöld sichtbar. Der erste Schritt ist, in der eigenen Mitte zu bleiben. Der geistlichen Weg, die Stille und die Meditation wollen den Menschen in den inneren Raum der Stille führen. Dort ist er ganz er selbst, frei von den Erwartungen der Menschen und frei von der Herrschaft der eigenen Bedürfnisse nach Anerkennung und Erfolg.

Genauso wichtig ist der zweite Schritt: Wir sollen im Zentrum der menschlichen Reaktionen bleiben. Wir sollen uns ganz einlassen auf die Menschen, die auf uns reagieren. Wir sollen die Reaktionen der anderen nicht abtun, als ob sie uns nichts angehen.

Was ist die tiefste Sehnsucht?

Wir sollen uns aber auch nicht von ihnen bestimmen lassen. Vielmehr sollen wir in die Tiefe dieser Reaktionen hineingehen: Was bewegt diese Menschen wirklich? Was ist ihre tiefste Sehnsucht? – Dann werde ich anders mit ihnen umgehen.

Der dritte Schritt christlicher Mystik: Sie fließt in das Handeln ein. Mystik bedeutet nicht Rückzug auf sich selbst, sondern den Einsatz für unsere Ziele – mit aller Kraft, die wir aus der inneren Quelle schöpfen. Die Kraft, mit der wir uns einsetzen, ist Zeichen unserer Hingabe. Wir schauen nicht auf uns selbst, sondern auf das Ziel, für das wir uns hingeben. Und indem wir uns hingeben, wächst uns neue Kraft zu.

Dass wir ganz im Augenblick sind, ist der vierte Schritt. Wir denken weder an die möglichen Folgen noch an uns selbst. Unser Handeln muss frei sein vom egoistischen Kreisen darum, wie die Welt unser Handeln und unsere möglichen Erfolge und Misserfolge einschätzt.

Mystik führt zu wahrer innerer Freiheit.