Jeremia, einer der großen Propheten des Alten Testaments, lebte in unruhigen Zeiten. Unermüdlich hielt er den Menschen ihr Fehlverhalten vor Augen und prophezeite ihnen den Untergang des Reichs. Seine Geschichte macht deutlich, wie wichtig es ist, sich unbequemen Wahrheiten zu stellen. Heute engagieren sich Menschen wie Greta Thunberg und die Aktivisten von "Fridays for Future” für den Klimaschutz. Werden sie gehört?

Der weinende Prophet Jeremia

Jeremia ist einer der Propheten. Er lebte etwa von 660 bis 580 vor Christus und stammte aus einem Priestergeschlecht. Er erlebte die letzten sieben Könige von Juda. Er wird häufig als der "weinende Prophet" bezeichnet, weil der dem Volk ernste Botschaften verkündete, an denen er selbst sehr litt. So verkündete er etwa, dass die Stadt Jerusalem fallen würde und Juda in Gefangenschaft geraten werde. Dafür erntete er Hass und Feindseligkeit, wurde als Landesverräter in Gefangenschaft genommen und in eine Zisterne geworfen, wo er fast starb.

Es gibt verschiedene symbolische Gegenstände, die im Zusammenhang mit Jeremia erwähnt werden. So geht es in den biblischen Geschichten um einen Mandelzweig (1,11-12), einen leinenen Gürtel (13,1-11), einen zerbrochenen Krug (19,1-13) oder das versenkte Buch (51,59-64).

Die Geschichte des Mandelzweigs

Der Mandelzweig hat eine besondere Bedeutung, denn der Mandelbaum ist der erste Baum, der nach dem Winter blüht. Daher heißt er im Hebräischen der Wachsame. Die Blüte der zarten rosa Blumen ist kurz, aber wunderschön.

Im Buch des Propheten Jeremia wird die Geschichte des Mandelzweigs wie folgt erzählt:

Und es geschah des HERRN Wort zu mir: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen erwachenden Zweig. Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich will wachen über meinem Wort, dass ich's tue. (Jeremia 1,11f).

Der blühende Zweig öffnet Jeremia die Augen, er sieht auf sein Volk, dass nur nach seinen Vorteilen schielt, er erkennt die Gier des König und der Priester. Er wird sein Volk davor warnen, dass die Babylonier das Land einnehmen und die Juden gefangen nehmen. Er wird alles voraussagen – und doch nichts retten können. Jeremia wird verfolgt, mit einem Teil des Volkes nach Ägypten verschleppt und dort später auch sterben.

Der Theologe Hans Jürgen Luibl hat die Geschichte der Mandelblüte in seiner Predigt im Sonntagsblatt hier aufgeschrieben.

Jeremia und die Klimaaktivisten

Das Motiv des Ausstellungsplakates von Jeremia lädt uns sein, über die Forderungen und Positionen von Aktivisten wie Luisa Neubauer oder Gruppierungen wie die "Letzten Generation" nachzudenken.

Luisa Neubauer ist eine deutsche Klimaschutz-Aktivistin und eine der Hauptorganisatorinnen der Schulstreiks "Fridays for Future". Sie fordert einen Umbau der Klimapolitik und wirbt etwa für den Ausstieg aus der Kohleförderung. Ein Porträt von Neubauer gibt es unter diesem Link.

Das Bündnis "Letzte Generation" von Klimaaktivisten aus Deutschland und Österreich verfolgt das Ziel, durch Mittel des zivilen Ungehorsams wie Straßenblockaden oder Klebe-Attacken zu politischen Entscheidungen zu bewegen.

Das Bündnis der "Letzten Generation" entstand 2021, der Name erinnert daran, dass viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer Generation gehören, die nach eigenem Verständnis noch in der Lage sind, den Zusammenbruch und die Auswirkungen des Klimawandels abzubremsen.

Zu den wichtigsten Forderungen der Klimaaktivisten gehören die Forderung nach Tempo 100 auf allen Autobahnen oder ein 9-Euro-Ticket in Zügen mit dem Ziel, damit den CO2-Ausstoß zu minimieren. Über eine Agrarwende soll in Deutschland zudem eine nachhaltige Landwirtschaft gefördert werden.

Prophetisches Buch Jeremia

Eine Erläuterung über die wichtigsten Kapitel des Buches Jeremia gibt es unter diesem Link bei der Bibelwissenschaft.

Jeremia
Jeremiah on the ruins of Jerusalem (1844), Horace Vernet (French, 1789-1863)

Ausstellung "Bibel meets Pop"

Die Plakat-Ausstellung "Bibel meets Pop" stellt die wichtigsten Menschen aus dem Alten und dem Neuen Testament vor. Über Bilder, Redewendungen oder Zitate von Prominenten lässt sie die Geschichte lebendig werden – und ermöglicht es damit den Besucherinnen und Besuchern, einen persönlichen Zugang zur Bibel zu finden. Über einen QR-Code auf den Postern gelangen die Besucherinnen und Besucher auf die Webseiten der digitalen Ausstellung. Hier gibt es Audio-Beiträge oder Videos sowie ausführliche Texte zu den einzelnen Personen der Bibel.

Die Plakat-Ausstellung "Bibel meets Pop" kann gebucht werden in den Formaten A1, A2 und A3. Sie eignet sich für den Einsatz in Bildungswerken und Volkshochschulen, Gemeinden und Kommunen, Werken und Diensten.

Hier geht es zur Plattform ausstellung-leihen.

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