Wer war Judas?

Judas war ein Freund von Jesus und eine Art "Kassenwart" der Jünger. Judas verrät Jesus für 30 Denare an dessen Verfolger. Er führt die jüdische Tempelwache und die römischen Soldaten in den Garten Gethsemane und identifiziert Jesus mit einem Kuss. 

In der christlichen Tradition gilt er  vor allem als Verräter Jesu, die Verkörperung des Bösen, der Antiheld der Messiaserwartung. In der Rezeptionsgeschichte wird er häufig auch als Werkzeug eines höheren Plans interpretiert - und zwar  abwechselnd als Werkzeug des Teufels oder als Erfüller des göttlichen Heilswillen.

Judasverbrennung: Woher stammt die Tradition?

Die Tradition, eine Puppe zu basteln und diese dann bei einer öffentlichen Veranstaltung zu verbrennen, gab es schon zu babylonischer Zeit. Diese Tradition gehört inzwischen zum Brauchtum in vielen Ländern - und wird beispielsweise noch in Chile, Griechenland, Mexiko, Teilen Osteuropas und Süddeutschland gefeiert.

Vielerorts hat die Tradition freilich antisemitische Ursprünge. In Bayern gab es im 13. Jahrhundert  eine Bande, die durch die Ortschaften zog und Juden verfolgte, und oft beteiligten sich die Bürgerinnen und Bürger an den Verbrechen. 1338 verbrannten Bürger des Ortes und der Umgebung die Juden von Deggendorf in Niederbayern.

In Chile wurden im 19. Jahrhundert mancherorts die Puppen nachweislich mit schwarzen Schläfenlöckchen versehen und vor den Häusern ansässiger jüdischer Bürgerinnen und Bürger verbrannt.

Darstellung der Leidensgeschichte Jesu

Heute ist die Verbrennung der Puppe häufig Teil einer Darstellung der gesamten Leidensgeschichte Jesu. So wird etwa in der brasilianischen Stadt Ouro Preto zu Ostern die gesamte Geschichte von Jesus von Nazareth nachgespielt. Als einer der Geschehnisse der Darstellung wird die Figur Judas in diesem Zusammenhang verbrannt.

Verehrung von Judas in Mexiko

In Mexiko gehört das Gedenken an Judas bis heute zum Brauchtum. Judas gilt vor allem bei Drogensüchtigen und LKW-Fahrern, Polizei und Studierenden als Identifikationsfigur für Armut und Leid. In der Kirche San Hipolito in Mexico City gibt es einen eigenen Judas-Schrein. Am 28. Oktober öffnet die Kirche ihre Türen und veranstaltet einen großen Gottesdienst, rund um die Kirche werden Kerzen, Judasfiguren und andere religiöse Gegenstände verkauft.

 

Ausstellung "Bibel meets Pop"

Die Plakat-Ausstellung "Bibel meets Pop" stellt die wichtigsten Menschen aus dem Alten und dem Neuen Testament vor. Über Bilder, Redewendungen oder Zitate von Prominenten lässt sie die Geschichte lebendig werden – und ermöglicht es damit den Besucherinnen und Besuchern, einen persönlichen Zugang zur Bibel zu finden. Über einen QR-Code auf den Postern gelangen die Besucherinnen und Besucher auf die Webseiten der digitalen Ausstellung. Hier gibt es Audio-Beiträge oder Videos sowie ausführliche Texte zu den einzelnen Personen der Bibel.

Die Plakat-Ausstellung "Bibel meets Pop" kann gebucht werden in den Formaten A1, A2 und A3. Sie eignet sich für den Einsatz in Bildungswerken und Volkshochschulen, Gemeinden und Kommunen, Werken und Diensten.

Hier geht es zur Plattform ausstellung-leihen.

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