Mose ist eine der wichtigsten Figuren der Bibel. In der Geschichte des Judentums steht Mose für die Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten. Entsprechend hochrangig ist seine Stellung im Alten Testament: Niemand kommt Gott je so nahe wie er. Er übermittelt am Gottesberg die Zehn Gebote und führt das Volk Israel in das gelobte Land, an dessen Grenze er von Gott selbst an einem unbekannten Ort begraben wird.
Was erzählt die biblische Geschichte von Mose?
Moses wurde als Sohn hebräischer Eltern in Ägypten geboren. Die Mutter sah die einzige Überlebenschance für ihr Kind, es in einem Weidenkörbchen auszusetzen. Sie hatte aber schon dafür gesorgt, dass der Junge gefunden würde - und so wuchs er als Adoptivsohn einer Pharaonentochter auf. Er hätte es sich bequem machen können in der ägyptischen Oberschicht. Aber das Leben hatte mehr mit ihm vor. Da Mose seine Herkunft nicht vergessen konnte, setzte es sich für die Israeliten ein und führte das Volk mit Gottes Hilfe in die Freiheit und in eine neue Heimat. Als Anführer hatte er es aber nicht leicht.
Die biblische Geschichte schildert unglaubliche Taten: So gelang es ihm, das Meer zu teilen, und er empfing von Gott die Tafeln mit den Zehn Geboten. Aber das Volk murrte. Als das Volk schließlich endlich im Land der Verheißung ankommen sollte, war Mose längst verstorben.
Die Zehn Gebote
Nach biblischer Überlieferung soll Mose auf dem Berg Sinai zwei Tafeln mit den Zehn Geboten von Gott überreicht bekommen haben. Diese Gebote regeln die Haltung des Menschen zu Gott und zu den Mitmenschen. Die Zehn Gebote nennt man auch den Dekalog. Das hat mit dem griechischen Wort für "zehn" zu tun.
Für Juden und Christen bilden die Zehn Gebote die Grundlage ihres Glaubens. Die ersten drei Gebote regeln, wie die Gläubigen zu Gott stehen sollen. Die sieben anderen Gebote geben Hinweise, wie die Menschen miteinander leben sollen. Sie bilden den Kern von vielen Gesetzen, den die Juden einhalten sollten.
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Vladimir Kaminer hat sich mit Mose beschäftigt: Ein Gespräch
"Es gibt zwei Gruppen Menschen, die in großer Zahl unterwegs sind: Touristen und Flüchtlinge", sagt Vladimir Kaminer. Zu biblischen Zeiten gab es die Touristen noch nicht, wohl aber wanderndes Volk und Flüchtlinge. Der Führer, der das Volk Israel mit Gottes Hilfe in eine neue Heimat führte, war Mose. Redakteur Gunnar Dillschneider hat mit dem Autoren Kaminer gesprochen.
Funfact: Moses oder Mose?
Ja wie heißt er denn nun - Mose oder Moses?
Im katholischen Umfeld sprechen die Menschen eher von Moses, bei evangelischen Christen wird hingegen häufiger von Mose gesprochen.