Aktuell im Newsticker:

    Marx: Sozial- und friedensethisch einiges zu erwarten von Leo XIV.

    Samstag, 10. Mai 2025, 11:31 Uhr

    Kardinal Reinhard Marx ist nach eigenem Bekunden "sehr glücklich" über die Wahl von Papst Leo XIV. In einer Erklärung teilte Marx am Freitagabend in Rom mit, die ersten Worte des neuen Papstes seien "sehr berührend" gewesen - gerade am 8. Mai, dem 80. Gedenktag an das Kriegsende: "Friede sei mit euch allen", rief Leo XIV. als erstes den Menschen zu.

    Diese ersten Worte stärkten seine "Zuversicht und Hoffnung, dass wir einen neuen Heiligen Vater haben, der die Wunden der Welt sieht, der sich der Welt zuwendet und sich als Missionar versteht", teilte der Erzbischof von München und Freising, der beim Konklave dabei war, mit. Bei seiner ersten Predigt am Freitag in der Sixtinischen Kapelle habe Leo XIV. alle Gläubigen und sich selbst in die Pflicht genommen, immer wieder neu zu bekennen: "Du bist der Christus!"

    Allen mit Leitungsverantwortung in der Kirche habe der neue Papst als Notwendigkeit aufgegeben, "sich selbst klein zu machen, damit Christus für die Menschen erkennbar ist". Dies sei ein wichtiges Wort für die Einheit der Kirche. Zudem habe er sich mit seinen ersten Äußerungen in die Nachfolge von Papst Franziskus eingereiht, mit dem er eng verbunden gewesen sei - in der Hinwendung zu Menschen in Not als auch im Bemühen um eine synodale Kirche. Leo XIV. werde sicher auch wichtige Fragen innerkirchlicher Art weiterbringen, so der Kardinal.

    Über die Wahl des Papstnamens zeigte sich Marx erfreut. Leo XIII. habe auch in schwierigen Zeiten keine Angst gehabt, die brennenden Fragen seiner Zeit anzusprechen - etwa in der Enzyklika "Rerum novarum" von 1891 zur Arbeiterfrage. Darin gehe es um den sozialen Frieden: "Wir dürfen also auch in sozial- und friedensethischer Hinsicht einiges vom neuen Heiligen Vater erwarten", sagte der Kardinal. Viele Menschen setzten ihre Hoffnung "auf eine starke politisch vernehmbare Stimme, die die Herrschenden zum Frieden gemahnt, zur Achtung der Menschenwürde, zu Barmherzigkeit und Gerechtigkeit".

    Die intensiven Tage seit dem Tod von Papst Franziskus habe er "als zuversichtlichen, gemeinschaftlichen Weg der weltweiten Kirche erlebt", berichtete Marx. Er sei überzeugt, "dass Gott uns mit der Kraft des Heiligen Geistes bewegt hat, diesen Papst in dieser Zeitstunde zu wählen".

    Katholische Geistliche aus Bayern erfreut über Wahl des Papstes

    Freitag, 09. Mai 2025, 14:05 Uhr

    Zahlreiche katholische Geistliche aus Bayern haben sich erfreut über die Wahl des US-amerikanischen Kardinals Robert Francis Prevost zum neuen Papst Leo XIV. gezeigt. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx äußerte sich "sehr glücklich" zum Verlauf der Wahl und zur Entscheidung des Konklaves. Papst Leo XIV. solle ein Brückenbauer sein, sagte der Münchner Erzbischof. Prevost sei "kein Mann von schnellen Antworten, sondern ein Mann des Zuhörens" und aufmerksam für das, was der andere denke. Marx zeigte sich "sehr, sehr zuversichtlich" auch für die weiteren Diskussionen um den Synodalen Weg zu Veränderungen der katholischen Kirche in Deutschland.

    Der neue Papst sei "ein Mann der Weltkirche", teilte der Augsburger Bischof Bertram Meier mit. "Er kann Brücken bauen, er kann vermitteln, er ist ein Mann, der auch in seiner eigenen Lebensgeschichte gelernt hat, mit verschiedenen Kulturen gut umzugehen." Gut gefallen an seiner ersten Ansprache habe ihm, dass das Grundwort "Friede" war, so Meier. Leo XIV. habe klar gemacht, "dass Friede für ihn nicht nur politisch zu denken, sondern dass es ein geistliches Projekt ist". Meier zeigte sich überzeugt, dass Leo XIV. den sozial-karitativen Aspekt, auf den Franziskus viel Wert gelegt hat, weiterführen werde.

    Dem Bamberger Erzbischof Herwig Gössl gefällt am neuen Papst "seine diplomatische und pastorale Erfahrung, seine tiefe Spiritualität und seine ruhige, ausgleichende Art". In einer Zeit globaler Herausforderungen und kirchlicher Umbrüche sei seine Wahl ein Zeichen der Hoffnung und des Aufbruchs. Als Kenner der römischen Kurie könne Prevost die von Franziskus gesetzten Impulse konkret umsetzen. Groß sei die Hoffnung, dass er sich für eine geeinte Weltkirche einsetze.

    Der Passauer Bischof Stefan Oster zeigte sich "von Herzen dankbar" für die Wahl von Prevost. Bei der vergangenen Bischofssynode habe er ihn als einen "tiefen, klugen, geistlichen und besonnenen Mann" kennengelernt, teilte Oster mit.

    Eichstätts Bischof Gregor Maria Hanke äußerte sich erfreut, dass der Stuhl Petri mit einem Mann besetzt sei, "der Missionserfahrung hat, der selbst Ordensmann ist". In persönlichen Begegnungen habe er den 69-Jährigen als "sehr ruhigen, zugewandten und sachorientierten Mann" erlebt. Dass die Wahl schnell erfolgt sei, sei "ein gutes Zeichen für die Zukunft der Kirche".

    Würzburgs Bischof Franz Jung zeigte sich "ganz begeistert". Der neue Papst verbinde als US-Amerikaner mit südamerikanischen Erfahrungen zwei Welten, "die so konträr sind". Er habe weltkirchliche Erfahrung und eine "geprägte Spiritualität" sowie Leitungserfahrung im Augustinerorden wie als Leiter des Dikasteriums für die Bischöfe im Vatikan. Bei seinem ersten Auftritt habe er das "wunderbare" Augustinus-Wort zitiert: "Mit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof."

    Auch der Nürnberger Stadtdekan Andreas Lurz lobte, dass Friede "vom ersten Moment an das zentrale Thema des neuen Papstes" sei. Damit unterstreiche er den Auftrag der Kirche, sich vor allem den Ärmsten zuzuwenden. Die Wahl von Prevost wirke "wie eine Reaktion auf die politische Weltlage". Mit seinen ersten Worten habe sich Leo XIV. als "Mann des Friedens und des Dialogs" dargestellt: "Aber er ist auch politischer Papst, der den Frieden unter den Völkern und Staaten stärker einfordern wird."

    Erste Termine des neuen Papstes bekannt gegeben

    Freitag, 09. Mai 2025, 09:34 Uhr

    Am Donnerstagabend aß Papst Leo XIV. als erste Amtshandlung nach seinem öffentlichen Auftritt vom Petersdom aus gemeinsam mit den Kardinälen des Konklave zu Abend. So will er an diesem Freitag um 11 Uhr seine erste Messe als Papst in der Sixtinischen Kapelle feiern. Das teilte der Vatikan noch am Donnerstagabend mit.

    Weiter wurde bekannt, dass der zuvor als Kardinal Prevost bekannte Papst am Sonntag um 12 Uhr sein erstes Mittagsgebet auf der Mittelloggia des Petersdoms halten wird. Am Montag folgt dann ein erster offizieller Pressetermin: Papst Leo XIV. wird laut Plan an diesem Tag um 10 Uhr Medienschaffende aus aller Welt empfangen.

    Landesbischof Kopp: Neuer Papst soll "Stimmlosen eine Stimme geben"

    Freitag, 09. Mai 2025, 08:23 Uhr

    Bayerns evangelischer Landesbischof Christian Kopp hat den Katholiken in Bayern seine Glückwünsche zur Wahl von Papst Leo XIV. ausgesprochen. Im Namen aller Evangelischen in Bayern gratuliere er "ganz besonders herzlich" allen Mitgliedern der römisch-katholischen Kirche in Bayern, schreibt Kopp auf seinem Instagram-Account.

    "Möge Euer neuer Papst viel Gutes für die Welt bewirken."

    Leo XIV. wünsche er "die Weisheit und die Stärke, um über das Geistliche hinaus Orientierung zu geben in Fragen des Friedens, der Gerechtigkeit und der Schöpfungsbewahrung", sagte Kopp laut Mitteilung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Hannover.

    Kopp ist Catholica-Beauftragter der VELKD, also zuständig für den Dialog mit der römisch-katholischen Kirche. "Ich würde mich freuen, wenn wir in seiner Amtszeit in der Ökumene und im interreligiösen Dialog einen großen Schritt weiterkommen, den Menschen auf der ganzen Welt von den Kirchen erwarten", sagte er.

    Prevost sei mit Papst Franziskus eng verbunden gewesen, schreibt der Landesbischof: "Ich glaube, er wird den Kurs von Papst Franziskus fortsetzen: den Stimmlosen eine Stimme geben und sich für Gerechtigkeit und Frieden weltweit einsetzen."

    Der Wahlspruch von Leo XIV. sei: "In dem Einen, nämlich Christus, sind wir eins". Er hoffe sehr, dass der neue Papst "eine verbindende Rolle in der Ökumene und im interreligiösen Dialog einnehmen wird". Es brauche viele Verbindungen der Menschen weltweit für den stabilen Frieden.

    Ökumenischer Rat der Kirchen hofft auf gute Zusammenarbeit

    Donnerstag, 08. Mai 2025, 21:16 Uhr

    Der Ökumenische Rat der Kirchen hat nach der Wahl des neuen Papstes Leo XIV. seine Freude und die Hoffnung auf Zusammenarbeit bekundet. Der Vorsitzende des Zentralausschusses, Heinrich Bedford-Strohm, erklärte am Donnerstag in Genf, Leo XIV. werde sich als Nachfolger des verstorbenen Papstes Franziskus in einer starken Tradition bewegen.

    "Ich erwarte, dass er das Zeugnis von Papst Franziskus von der Liebe zu allen Menschen, besonders zu den Schwächsten, und von der Liebe zur nichtmenschlichen Schöpfung fortsetzt", sagte der deutsche Theologe.

    Bedford-Strohm wies darauf hin, dass eine starke globale Stimme für die Menschenwürde und die Überwindung von Gewalt dringend erforderlich sei.

    "Ich bin zuversichtlich, dass der neue Papst eine solche starke Stimme sein wird", sagte er über den Papst, den US-Amerikaner Robert Francis Prevost. "Als ÖRK arbeiten wir mit der römisch-katholischen Kirche in großer gegenseitiger Freundschaft und Wertschätzung zusammen."

    Der ÖRK-Generalsekretär Jerry Pillay sagte, die weltweite Gemeinschaft des ÖRK sei Gott dankbar, dass die römisch-katholische Kirche den Prozess der Wahl des neuen Papstes abgeschlossen habe. "Wir sind uns bewusst, dass dies keine leichte Aufgabe ist, die Gebet, Unterscheidungsvermögen und Weisheit erfordert, um eine solche geistliche Führungspersönlichkeit zu wählen, die in der Tat nicht nur auf die römisch-katholische Kirche beschränkt ist, sondern von der ganzen Welt als weise und führend angesehen wird", sagte Pillay.

    Ratsvorsitzende der EKD hofft, dass "Kirchen weiterhin zusammenstehen"

    Donnerstag, 08. Mai 2025, 21:01 Uhr

    Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, erklärte am Donnerstagabend, die Erfahrungen des neuen Papstes als Ordensgeistlicher und als Bischof in Lateinamerika ließen auf eine innere und äußere Weite hoffen, welche in diesen Zeiten notwendig sei.

    Sie wünsche sich, "dass wir als Kirchen weltweit weiterhin zusammenstehen, um für Gerechtigkeit, Frieden, die Bewahrung der Schöpfung und für Versöhnung einzutreten", erklärte die Hamburger Bischöfin Fehrs. "Dass Papst Leo XIV. in seiner ersten Rede an den österlichen Segen von Franziskus angeknüpft hat und seinem Vorgänger im Amt gedankt hat, verstehe ich als ein klares Signal in diese Richtung", fügte sie hinzu.

    Bundeskanzler Merz gratuliert dem Papst: "Anker für Gerechtigkeit und Versöhnung"

    Donnerstag, 08. Mai 2025, 20:45 Uhr

    Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat als einer der Ersten dem neuen Papst gratuliert. "Durch Ihr Amt geben Sie in diesen Zeiten großer Herausforderungen Millionen von Gläubigen weltweit Hoffnung und Orientierung", erklärte Merz unmittelbar nach der Verkündung des Namens des neuen Oberhaupts der katholischen Kirche am Donnerstagabend. 

    Der Papst sei "Anker für Gerechtigkeit und Versöhnung". "In Deutschland blicken die Menschen mit Zuversicht und positiver Erwartung auf Ihr Pontifikat", erklärte der Katholik Merz und wünschte "viel Kraft, Gesundheit und Gottes Segen".

    Der US-Amerikaner Robert Francis Prevost wird Papst Leo XIV.

    Donnerstag, 08. Mai 2025, 19:24 Uhr

    Die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan haben am Donnerstagabend den US-Amerikaner Robert Prevost aus Chicago zum neuen Papst gewählt. Er trägt den Namen Leo XIV. Der 69-Jährige tritt die Nachfolge von Papst Franziskus an und ist der erste Papst aus den USA. 
    Der Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti hatte die Wahl des neuen Pontifex am Donnerstagabend auf der Loggia des Petersdoms mit den Worten "Habemus Papam" verkündet.

    Hier alles über den neuen Papst lesen.

    Weißer Rauch! Das Konklave hat einen neuen Papst gewählt

    Donnerstag, 08. Mai 2025, 18:19 Uhr

    Weißer Rauch! Das Konklave hat einen neuen Papst gewählt. Die Glocken des Petersdoms läuten, auf dem Petersplatz jubelt die Menge. In etwa einer Stunde wird der neue Pontifex laut Protokoll auf die "Benediktionsloggia" treten, in der Zwischenzeit wird er umgekleidet. Dann werden wir erfahren, wer es geworden ist.

    Weiterhin keine Entscheidung

    Donnerstag, 08. Mai 2025, 12:37 Uhr

    Im Konklave zur Wahl des neuen Papstes ist weiterhin keine Entscheidung gefallen. Am Donnerstagmittag stieg schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle im Vatikan auf. Das war das Zeichen dafür, dass auch im zweiten und dritten Wahlgang keiner der Kandidaten die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht hat, um neues Oberhaupt der weltweit 1,4 Milliarden Katholiken zu werden.

    Schwarzer Rauch nach erstem Wahlgang

    Mittwoch, 07. Mai 2025, 21:21 Uhr

    Die Kardinäle haben im ersten Wahlgang keinen neuen Papst gewählt. Nach der ersten Abstimmungsrunde im Konklave stieg am Mittwochabend schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle im Vatikan auf. Dort wählen 133 Kardinäle seit dem Nachmittag einen Nachfolger für Papst Franziskus. Die nächsten Abstimmungen sind für Donnerstag geplant.

    Ökumene-Bischof Christian Kopp: Neuer Papst soll Kurs von Franziskus fortführen

    Mittwoch, 07. Mai 2025, 14:38 Uhr

    Der evangelische Ökumene-Bischof Christian Kopp wünscht sich vom künftigen Papst, dass er den Kurs von Franziskus fortführt. Er müsse klar sagen, "dass der Platz der Kirche bei den Schwachen ist", sagte der bayerische Landesbischof dem evangelischen Portal "chrismon.de" (Mittwoch) mit Blick auf die Eröffnung des Konklaves in Rom zur Wahl des Nachfolgers des gestorbenen Papstes Franziskus: "Und ich wünsche mir einen, der versteht, wie wichtig das Miteinander in der Ökumene und im interreligiösen Dialog ist und welche verbindende Rolle er dabei spielen kann."

    "Wir brauchen ein starkes Miteinander, einen Papst, der zur Einheit aufruft. Auch in aller Verschiedenheit", so Kopp weiter. Beim Abschied von Papst Franziskus sei deutlich geworden, wie sehr es diese eine Stimme für die weltweite Christenheit brauche: "Einen Mahner, der Politikern und auch Wirtschaftsführern dank seiner weltumspannenden Autorität auf Augenhöhe sagen kann: Hier ist die Grenze." Kopp ist der gemeinsame Beauftragte für den Dialog mit der römisch-katholischen Kirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).

    "Im Moment arbeiten wir gar nicht so intensiv miteinander, weil beide Konfessionen stark mit sich selbst beschäftigt sind", räumte Kopp ein: "Wir Protestanten stecken in fordernden Transformationsprozessen, die katholische Kirche ist stark mit dem Thema Partizipation beschäftigt." Das größte gemeinsame Thema sei der massive Rückgang kirchlicher Mitgliederzahlen, die "Verdunstung" des Christlichen.

    Konklave in Rom mit Messe eröffnet

    Mittwoch, 07. Mai 2025, 12:22 Uhr

    Mit einer Messe im Petersdom ist am Mittwochvormittag in Rom das Konklave zur Wahl des 267. Papstes eröffnet worden. "Wir sind hier, um den Beistand des Heiligen Geistes zu erbitten, um sein Licht und seine Kraft zu erflehen, damit der Papst gewählt wird, den die Kirche und die Menschheit an diesem schwierigen und komplexen Wendepunkt der Geschichte benötigen", sagte Kardinal Giovanni Battista Re in seiner Predigt. Am Mittwochnachmittag ziehen 133 Kardinäle in die Sixtinische Kapelle ein und wählen dort den Nachfolger von Papst Franziskus.

    Am Nachmittag ziehen die Kardinäle in einer Prozession in die Sixtinische Kapelle ein. Für den Abend ist bereits ein erster Wahlgang geplant. Rauch aus dem extra montierten Schornstein auf dem Dach der Kapelle zeigt an, wie die Wahl ausgeht: Schwarzer Rauch bedeutet, es wird weiter gewählt, weißer Rauch zeigt an, dass ein neuer Papst gefunden ist.

    Wahlberechtigt sind alle Kardinäle, die noch nicht 80 Jahre alt sind. Dies sind eigentlich 135, zwei haben ihre Teilnahme aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. Wählen darf nur, wer persönlich in Rom anwesend ist. Gewählt wird so lange, bis ein Kandidat eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen, also 89, auf sich vereinen kann.

    108 der Kardinäle, die über den Nachfolger von Papst Franziskus entscheiden, hat dieser während seines zwölfjährigen Pontifikats selbst ernannt. Das Konklave wird als das diverseste der Geschichte bezeichnet: 54 der ab Mittwoch abstimmenden Kardinäle stammen aus Europa, mit 21 ist die Gruppe aus Asien bereits die zweitgrößte, gefolgt von jener aus Afrika mit 17 Vertretern. Ebenfalls 17 Kardinäle kommen aus Südamerika, 16 aus Nordamerika, vier jeweils aus Mittelamerika und Ozeanien.

    Sixtinische Kapelle wird für das Konklave vorbereitet

    Montag, 28. April 2025, 14:54 Uhr

    Die Sixtinische Kapelle in den Vatikanischen Museen ist seit diesem Montag für Besucher geschlossen. Das berichtete der italienische Fernsehsender RaiNews am Morgen. Die Kapelle wird für das anstehende Konklave zur Wahl des neuen Papstes vorbereitet. Laut Kirchenrecht muss die Wahl des neuen Kirchenoberhaupts zwischen dem 5. und dem 10. Mai beginnen - am Montag gab Vatikan-Sprecher Matteo Bruni bekannt, dass das Konklave am 7. Mai beginnt. 

    Den Termin legten die in Rom anwesenden Kardinäle am Morgen in ihrer Versammlung fest. Beim Konklave stimmen die wahlberechtigten Kardinäle abgeschirmt von der Außenwelt darüber ab, wer das neue Oberhaupt der katholischen Kirche werden soll.

    Dafür werden die Kardinäle komplett isoliert, damit sie nicht beeinflusst werden können. Die geheime Abstimmung findet seit 1878 in der Sixtinischen Kapelle statt.

    Gedenken in der Münchner Frauenkirche

    Sonntag, 27. April 2025, 19:43 Uhr

    In einem Gottesdienst im voll besetzten Münchner Liebfrauendom gedachten Gläubige am Sonntagabend dem am Vortag in Rom beigesetzten Papst Franziskus. "Die bewegende Eucharistiefeier auf dem Petersplatz hat gezeigt, wie sehr Menschen aus der ganzen Welt, aller Konfessionen und aller Religionen mit Franziskus verbunden sind", sagte Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising. Der ehemalige Pontifex sei ein Brückenbauer in einer gespaltenen Welt gewesen, nah bei den Armen und mutig angesichts der Herausforderungen unserer Zeit.

    Franziskus Pontifikat habe viel in Bewegung gebracht, sagte Marx weiter. "Viele, die die Kirche vielleicht auch kritisch sehen, haben in diesen Tagen gespürt, dass etwas fehlen könnte, wenn eine solche Stimme nicht da ist. Eine Stimme des Friedens, die über Grenzen hinausgeht, die nicht politische Interessen verfolgt."

    An der Messe, die im Livestream des Erzbistums übertragen wurde, nahmen auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) sowie Vertreter der jüdischen Kultusgemeinde und islamischen Vereine teil. "Wir stehen zusammen auf diesem Planeten, wir gehören zu einer Menschheitsfamilie", sagte Marx. Papst Franziskus habe das immer betont und sei ohne Berührungsängste auf andere Menschen zugegangen, um "Zeichen zu setzen, dass wir zusammengehören und miteinander gehen".

    Deutsche Katholiken fordern Gleichberechtigung der Frauen

    Sonntag, 27. April 2025, 10:28 Uhr

    Die deutschen Katholiken erwarten nach Auffassung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) vom nächsten Papst die Gleichberechtigung der Frauen und die Teilhabe der Laien an der Macht in der Kirche. "96 Prozent der Katholikinnen und Katholiken erwarten von ihrer Kirche dringend Reformen", sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Sonntag). Das zeigten repräsentative Daten aus dem Jahr 2024.

    Viele wünschten sich, dass ihre Kirche die Vielfalt des Lebens und der Gläubigen anerkenne. "Es geht darum, dass Frauen gleichberechtigt in der Kirche mitarbeiten können sollten, etwa als Priesterinnen", betonte Stetter-Karp. Das könne die deutsche Kirche nicht für sich entscheiden. Beim Thema Vielfalt spiele auch der Umgang mit Homosexualität und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften eine Rolle. Der Zölibat stehe infrage. Strukturell gehe es vielen Laien um die Überwindung des Klerikalismus. "Sie fordern Teilhabe an der Macht in der Kirche sowie Rechenschaftspflicht und Transparenz der Führung."

    Das Thema Verhütung sei im Gegensatz zu früher kein Thema mehr, sagte die ZdK-Präsidentin. "Die Wahrheit ist, dass beim Thema Verhütung sehr viele Gläubige überhaupt nicht mehr nach dem Katechismus schauen und fragen. Und zwar nicht nur junge Menschen, sondern auch Menschen meiner Generation", sagte die 69-Jährige.

    Papst Franziskus in Rom beigesetzt

    Samstag, 26. April 2025, 15:40 Uhr

    Der verstorbene Papst Franziskus ist in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt worden. Seine Begräbnisstätte hatte er sich zuvor selbst ausgesucht. Die meisten seiner Vorgänger liegen hingegen im Petersdom begraben.

    Die Totenmesse für Papst Franziskus ist damit zu Ende. Gläubige aus aller Welt waren zum Petersplatz gekommen, um bei der Zeremonie dabei zu sein. 

    Zum Abschluss war der Sarg des mit 88 Jahren gestorbenen Kirchenoberhaupts am Samstagvormittag in Rom vom Platz vor der Kathedrale zurück in den Petersdom getragen worden. Als die Träger den Sarg anhoben, brandete zu Ehren des Verstorbenen Applaus auf. Bis zum Ende der Messe hatten sich laut Vatikan rund 250.000 Menschen bei frühlingshaften Temperaturen über 20 Grad Celsius und Sonnenschein unter freiem Himmel versammelt.

    Vom Vatikan aus wird der Leichnam in einem Auto durch die Stadt zur Basilika Santa Maria Maggiore im Zentrum Roms gefahren, wo Franziskus auf eigenen Wunsch in einem schlichten Grab seine letzte Ruhe finden wird.

    Söder, Marx und Bedford-Strohm bei Trauerfeier

    Samstag, 26. April 2025, 13:52 Uhr

    Rund 250.000 Gläubige und Staatsgäste aus aller Welt haben am Samstagvormittag in Rom Abschied von Papst Franziskus genommen. Unter ihnen waren auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising, sowie der Vorsitzende des Weltkirchenrats und frühere bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Während in Rom das Requiem zu Ende ging, erklang im Erzbistum München das Trauergeläut für den am Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus.

    Markus Söder schrieb auf seinen Kanälen in den sozialen Medien X (vormals Twitter) und Instagram: "Wir werden Papst Franziskus sehr vermissen." Er sei ergriffen, wie viele Menschen sich am Petersplatz und vor den Fernsehern von ihm verabschiedeten. Söder war am Samstagmorgen mit einer Delegation unter der Führung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in die italienische Hauptstadt gereist.

    Im Münchner Liebfrauendom ist für Sonntag (27. April) um 17 Uhr ein Gottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx im Gedenken an Papst Franziskus geplant. Auch Markus Söder und Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) wollen daran teilnehmen. Die Trauerfeier wird nach eigenen Angaben vom Erzbistum im Internet live übertragen.

    Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom

    Samstag, 26. April 2025, 08:36 Uhr

    Am Samstagvormittag hat in Rom die Trauerfeier für Papst Franziskus begonnen. Der Sarg mit dem am Ostermontag gestorbenen Papst wurde von lateinischen Gesängen begleitet auf den Vorplatz des Petersdoms gebracht.

    Rechts neben dem Altar haben Staats- und Regierungschefs sowie Monarchen aus aller Welt Platz genommen, um Franziskus die letzte Ehre zu erweisen.
    Unter anderem trat Präsident Wolodymyr Selenskyj kurz vor Beginn der Messe vor den Petersdom. Auch US-Präsident Donald Trump reiste zusammen mit seiner Frau Melania nach Rom. Die deutsche Delegation führt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an.

    Kardinal Giovanni Battista Re hat in seiner Trauerpredigt die Nähe von Papst Franziskus zu den Menschen in den Mittelpunkt gestellt. "Er war ein Papst, der mitten unter den Menschen war und für alle ein offenes Herz hatte", sagte er am Samstag bei der Totenmesse zu Ehren des mit 88 Jahren gestorbenen Kirchenoberhaupts auf dem Petersplatz in Rom. Unzählig seien seine Gesten und Ermahnungen zugunsten von Flüchtlingen und Vertriebenen. Auch in seinem Einsatz für die Armen sei Franziskus unermüdlich gewesen.

    Kardinal Re erinnerte in seiner Predigt vor rund 200.000 Gläubigen und Staatsgästen aus aller Welt an die erste Reise von Franziskus als Papst nach dessen Wahl 2013. Es sei bezeichnend, dass er nach Lampedusa gereist sei, der italienischen Insel, die mit Tausenden im Meer ertrunkenen Menschen zum Symbol für das Drama von Flucht und Migration geworden sei.

    Franziskus sei sehr spontan gewesen und habe eine ungezwungene Art gehabt, sich allen zuzuwenden, auch den Menschen, die der Kirche fernstanden, sagte Kardinal Re zur Wesensart des gebürtigen Argentiniers, der am Ostermontag an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben war. Angesichts der vielen Kriege, die in den Jahren seines Pontifikats tobten, mit ihren unzähligen Toten und ihrer unermesslichen Zerstörung habe er unaufhörlich seine Stimme erhoben, um Frieden zu erbitten und zur Vernunft aufzurufen.

    Zehntausende Menschen fanden sich zu der Trauerfeier auf dem überfüllten Petersplatz und der angrenzenden Via della Conciliazione ein, die bis zur Engelsburg führt. Nach der Trauerfeier auf dem Petersplatz wird der Sarg des Papstes in einem Auto im Schritttempo durch die Stadt zur Basilika Santa Maria Maggiore im Zentrum Roms gefahren, wo Franziskus auf eigenen Wunsch beigesetzt wird. Eine Fahrt des Autos über den Petersplatz ist nicht vorgesehen.

    Eine Gruppe armer und bedürftiger Menschen wird auf den Stufen zu Santa Maria Maggiore anwesend sein, um Franziskus vor der Beisetzung ein letztes Mal zu grüßen. Die Beisetzung selbst ist dann nicht-öffentlich und wird auch anders als der Rest der Trauerfeier nicht live übertragen.

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