Robert Francis Prevost ist der neue Papst der römisch-katholischen Kirche. Er wurde am Donnerstagabend im vierten Wahlgang des Konklave zum 267. Papst gewählt und trägt den Namen Leo XIV..
Lebenslauf von Papst XIV.
Robert Francis Prevost wurde am 14. September 1955 in Chicago geboren. 1977 trat er dem Augustinerorden bei und studierte zunächst Mathematik und Theologie in den USA, dann Kirchenrecht in Rom. Nach seiner Priesterweihe 1982 arbeitete er viele Jahre als Missionar und Ausbilder in Peru. Er hat neben der amerikanischen und vatikanischen auch die peruanische Staatsangehörigkeit. Er spricht fließend Italienisch, Spanisch und natürlich Englisch.
Ab 2001 hatte Prevost als sogenannter Generalprior die weltweite Leitung des Augustinerordens inne und arbeitete in Rom, 2014 entsandte Papst Franziskus ihn jedoch erneut nach Peru, wo er ihn schließlich 2015 auch zum Bischof ernannte.
2023 griff Franziskus erneut ein und ernannte den Bischof zum Präfekten der Bischofskongregation, eine Art Personalbüro für die Benennung von Bischöfen und damit eines der wichtigsten Büros im Vatikan. Hierbei handelt es sich um einer der einflussreichsten Posten im Vatikan.
2023 wurde der heute 69-Jährige schließlich auch zum Kardinal erhoben.
Politische Ausrichtung
Prevost gilt als Brückenbauer zwischen konservativen und progressiven Kräften innerhalb der Kirche. Seine langjährige Arbeit in Lateinamerika und die enge Zusammenarbeit mit Papst Franziskus sprechen für eine weltoffene, eher integrative und pastorale Ausrichtung. Er gilt allgemein als "Mann der Mitte" und Kompromisskandidat.
Papstwahl
Als Leo XIV. trat Prevost am Donnerstagabend erstmals auf den Balkon des Petersdoms – begleitet vom Jubel der Gläubigen auf dem Petersplatz.

Erster Auftritt
"Der Friede sei mit euch allen", rief der neue Papst den Menschen zu. Er sendete mit seinen ersten Worten einen Friedensgruß in die ganze Welt.
"Ein unbewaffneter Frieden, bescheiden, aber durchgehend", sagte der 69-Jährige.
Der neue Papst erinnerte auch an seinen am Ostermontag verstorbenen Amtsvorgänger. Viele hätten noch die geschwächte, aber dennoch starke Stimme von Papst Franziskus im Ohr, der Rom und der ganzen Welt an Ostern seinen Segen gespendet habe. "Danke, Papst Franziskus!", sagte er. Er wolle diesen Segen weiterführen, sagte Prevost.
Leo XIV.: Bedeutung des Namens
Als 14. Papst hat sich Kardinal Prevos den Namen Leo erwählt und lässt damit im Vergleich zu Papst Franziskus, der keinen Namensvorgänger hatte, Spielraum für Vergleiche. So galt der letzte Namensträger, Leo XIII. (1878 bis 1903) als Friedenspapst, was zumindest gut zum ersten Auftritt des neuen Leos passt.
In der Zeit Leos XIII. wurden Konflikte mit der Schweiz und einigen Staaten in Lateinamerika beigelegt, auch war ihm die soziale Frage wichtig. Als erster Papst setzte er sich außerdem für Arbeiter*innen ein und forderte unter anderem gerecht Löhne.
Beachtlich erscheint zudem ein Blick auf Leo I., der in den Jahren 440 bis 461 erstmals beanspruchte, der Stellvertreter des Apostels Petrus zu sein. Er leitete daraus seine Verantwortung für die gesamte Kirche ab.
Der Name Leo steht im Lateinischen für "Löwe" – und damit unter anderem für Mut, Stärke und Würde. Auch in der Bibel spielen Löwen immer wieder eine Rolle.
Das Konklave
Der weiße Rauch, der traditionell die Wahl eines neuen Papstes signalisiert, war am Donnerstagabend um kurz nach 18 Uhr aufgestiegen. Zeitgleich läuteten die Glocken des Petersdoms.
Der Papst ist seinem Titel nach Bischof von Rom und Stellvertreter Christi auf Erden. Er ist das Oberhaupt der katholischen Kirche. 133 Kardinäle waren zur Wahl berechtigt.
Die Wahl ist erfolgreich, wenn ein Kandidat mindestens zwei Drittel der Stimmen erhält.
mit Material des epd
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