Die Dichterin veröffentlicht seit dem Jahr 2000 vor allem Lyrik und Prosa, zeitweise war sie auch in der Poetry-Slam-Szene aktiv. Die 42-Jährige erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2015 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Außerdem ist sie Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg.

Die Autorin reflektiere in ihrer Lyrik "ihre eigene Existenzsituation immer wieder neu und überraschend", erklärte die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft. In Gomringers Gedichten und kurzen Filmen gehe es um Themen wie Krankheit, Glaube, Einsamkeit und Ironie. Ihre Sprache sei "geprägt von verstörenden, sich dem unmittelbaren Verständnis entziehenden chiffrenhaften Sprachbildern, die wie von innen die Verse erleuchten", heißt es in der Preisurkunde. Mit ihren Gedichten appelliere sie weniger an die Vernunft als an das "in den inneren Tiefen ihrer Leserschaft verortete Weltverständnis".

Der Preis ist nach der in Wuppertal geborenen Dichterin Else Lasker-Schüler (1869-1945) benannt. Die Autorin der avantgardistischen Moderne und des Expressionismus gilt als eine der schillerndsten Figuren der deutschen Literaturgeschichte. Auf der Flucht vor den Nationalsozialisten emigrierte die jüdische Dichterin zunächst in die Schweiz, 1939 siedelte sie nach Palästina über.