Der Rat des Lutherischen Weltbundes (LWB) hat mit der Theologin Anne Burghardt aus Estland erstmals eine Frau an die Spitze seines Generalsekretariats gewählt.

Die neue Generalsekretärin hat Bezüge nach Bayern: Burghardt studierte nicht nur an der Universität Tartu in Estland, sondern auch an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und an der Humboldt-Universität zu Berlin Theologie.

Theologin Anne Burghardt tritt ihr Amt im November an

Die 45-jährige Burghardt werde das Amt im November als Nachfolgerin des Chilenen Martin Junge antreten, teilte der LWB in Genf mit.

Sie setzte sich gegen Kenneth Mtata aus Simbabwe durch, der ebenfalls für die Position des Generalsekretärs kandidierte. Amtsinhaber Junge leitet den LWB seit elf Jahren.

Nach der Bekanntgabe ihrer Wahl sagte Burghardt:

"Diese große Ehre erfüllt mich mit Demut, und ich bin zutiefst dankbar für das Vertrauen, das die Ratsmitglieder mir mit dieser Wahl entgegenbringen." 

Die Auslandsbischöfin der Evangelische Kirche in Deutschland, Petra Bosse-Huber, gratulierte Burghardt zu ihrer Wahl. "Ich freue mich auf die weitere gute und intensive partnerschaftliche Zusammenarbeit", erklärte sie.

Burghardt wird Generalsekretärin einer Gemeinschaft von 148 Kirchen 

Mit Burghardt werde erstmals eine Persönlichkeit aus der Region Mittel- und Osteuropa Generalsekretärin der Gemeinschaft von 148 Kirchen mit 77 Millionen Gläubigen, erklärte der LWB.

Die Pfarrerin ist derzeit Leiterin der Abteilung für Entwicklung am Theologischen Institut der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche und Beraterin der Kirche für internationale und ökumenische Beziehungen.

Der LWB ist eine weltweite Kirchengemeinschaft von 148 Kirchen lutherischer Tradition, die nach eigenen Angaben rund 77 Millionen Christinnen und Christen in 99 Ländern vertritt.