Am 6. Januar feiern Katholiken den Besuch der Heiligen Drei Könige an der Krippe des neugeborenen Jesu in Bethlehem. Der biblischen Erzählung im Matthäus-Evangelium (2,1-12) zufolge sahen sie einen neuen, hellen Stern am Himmel und folgten ihm, weil sie vermuteten, dass ein neuer König geboren worden war.
Der Stern von Bethlehem führte sie zu Maria und dem kleinen Jesus, den sie als besondere Person erkannten, anbeteten und beschenkten.
Ob die Männer tatsächlich Könige waren, ist nicht geklärt. In der Bibel werden sie lediglich als "Weise" oder "Sterndeuter" bezeichnet. Die Bezeichnung "Könige" entstand vermutlich, weil sie kostbare Geschenke wie Gold, Weihrauch und Myrrhe im Gepäck hatten.
Im 8. Jahrhundert erhielten sie zudem die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar. Letzterem wurde später eine schwarze Hautfarbe zugesprochen.
Basiswissen Christentum
Das Christentum ist die größte Religionsgemeinschaft der Welt. Rund 2,3 Milliarden Menschen bekennen sich zu Jesus Christus. Aber woran glauben Christen genau? Welche Bedeutung haben Feste und Feiertage wie Weihnachten, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten? Und was steckt hinter dem Vaterunser oder der Begrpredigt? Lesen Sie es nach in unserem Dossier!
Sternsinger verkleiden sich als Heilige Drei Könige
Um an die drei Männer zu erinnern, verkleiden sich am 6. Januar Hunderttausende Kinder und Jugendliche in Deutschland und ziehen als Sternsinger in den Städten und Dörfern von Haus zu Haus. Dort sammeln sie Spenden für bedürftige Kinder in aller Welt.
Außerdem schreiben sie zum Schutz mit Kreide die aktuelle Jahreszahl und "C+M+B" an die Türen. Die Buchstaben stehen für "Christus mansionem benedicat", was aus dem Lateinischen übersetzt "Christus segne dieses Haus" bedeutet.
In Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ist das Dreikönigsfest ein gesetzlicher Feiertag. In allen anderen Bundesländern müssen die Erwachsenen zur Arbeit und die Kinder in die Schule gehen.
Epiphanias ältestes christliches Fest
In der evangelischen Kirche wird der 6. Januar Epiphanias genannt. Der Begriff bedeutet, abgeleitet vom griechischen Wort "epiphaneia", so viel wie "Erscheinung".
Die Gläubigen erinnern vor allem daran, dass Gott den Menschen durch seinen Sohn Jesus erschienen ist. Epiphanias ist eines der ältetesten christlichen Feste und beendet die Weihnachtszeit.
In vielen orthodoxen Kirchen wird an diesem Tag aufgrund einer anderen Kalenderrechnung stattdessen Heiligabend gefeiert.
Regionale Bräuche am 6. Januar
Zum 6. Januar haben sich viele regionale Bräuche entwickelt. In Oberfranken treffen sich beispielsweise Familien und Freunde zum "Stärk' antrinken" - also Kraft und Gesundheit. Viele Brauereien brauen zu diesem Anlass ein besonderes Starkbier.