Bisher habe man an Bedürftige allein in München 1.000 Masken verteilt, heißt es in einer Mitteilung. Spenden seien weiter willkommen. In die Einrichtung an Gleis 11 kommen täglich etwa 400 Menschen. Die Lage werde immer schwieriger und für die Menschen existenziell bedrohlich, das sieht man den Leuten deutlich an, erklärte Bettina Spahn vom Leitungsteam.

Dass die Not in vielen Bereichen wachse, stellen auch Klaus Schneider und Sonja Svirac von der Augsburger Bahnhofsmission fest. Etwa 40 bis 50 Gäste würden täglich ans Ausgabefenster kommen, um sich ein Essenspaket, ein freundliches Wort oder einen Rat abzuholen, heißt es in der Mitteilung.

Viele sind dankbar, dass in Zeiten des Kontaktverbots jemand für sie da ist und sie wahrnimmt, so Schneider. Ehrenamtliche hätten mittlerweile Dutzende Masken für die Gäste genäht.

Sandra Bauer-Böhm von der Aschaffenburger Bahnhofsmission hat ein buntes Sammelsurium an Einweg- und selbstgenähten Masken gehabt, das schnell vergriffen gewesen sei. Auch in ihrer Einrichtungen haben die Bedürftigen Waschmöglichkeiten, um Hygienevorschriften zu erfüllen, sagte sie.

Dass fast alle bayerischen Bahnhofsmissionen seit Beginn der Krise für Bedürftige weiterhin da sind, gibt Betroffenen wenigstens ein kleines Stück Sicherheit, erklärte Hedwig Gappa- Langer, Referentin des Caritas-Fachverbandes IN VIA Bayern bei der Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen in Bayern.

Seit 4. Mai 2020 bietet auch die Ingolstädter Bahnhofsmission wieder einen Notbetrieb für zunächst für drei Stunden am Tag (10 bis 13 Uhr) an.