Hydraulischer Rettungssatz, Lehrgänge und Grillfeiern: Die Rummelsberger Freiwillige Feuerwehr ist eine von 7.500 Freiwilligen Wehren im Freistaat.
Im Diakoniedorf bereitet man sich aber auf mehr als auf Brände und Ölspuren vor, kann die neue erste Vorsitzende des Vereins, Gruppenleiterin und Jugendwartin, die 30-jährige Sandra Haubner erzählen.
Wo kommen denn bei der Freiwilligen Feuerwehr Rummelsberg die Nachwuchskräfte her?
Haubner: Wir haben immer so fünf oder sechs Mitglieder bei der Jugendfeuerwehr. Derzeit kommen die ausschließlich aus den sozial-pädagogischen Einrichtungen und dem Berufsbildungswerk. Wir bilden unheimlich viel aus, aber nach wenigen Jahren ziehen unsere jungen Leute weiter. Rummelsberg ist eine Zwischenstation in ihrem Leben. Familien mit Kindern, die in Rummelsberg leben, gibt es heute nur wenige. Als ich selbst mit zwölf Jahren bei der Feuerwehr in Rummelsberg angefangen habe, war es reiner Gruppenzwang. Mein Opa war dabei, mein Vater auch. Es war außer der Jungschar und der Feuerwehr nicht so viel angeboten, da sind wir als Mädels-Truppe also dazugegangen. Danach kam dann das technische Interesse für den Funk und Bolzenschneider und - meinem persönlichen Favorit - der "Glasmaster" zum Fensterscheiben öffnen.
In Rummelsberg sind viele Einrichtungen der Diakonie, Pflegeinrichtungen, sozial-pädagogische Häuser und die Verwaltung: Kann man denn sagen, dass die Rummelsberger Wehr eine Art Werksfeuerwehr ist?
Haubner: Nein, sonst wären wir ja von einer Firma beauftragt. Wir sind aber ehrenamtlich und freiwillig im Einsatz. Wir haben jedoch etwas speziellere Einsätze als andere Freiwillige Wehren. Wir haben in der Erziehungshilfe oder im Behindertenbereich Menschen mit Einschränkungen, zum Beispiel Gehbehinderte, auf die wir achten müssen. Wir machen auch Begehungen von Heimen, damit wir die Räumlichkeiten kennen. Und auch das neue Gebäude für schwer erziehbare Jugendliche haben wir uns angesehen.
Was sind denn übliche Einsätze in Rummelsberg?
Haubner: Das meiste fällt in den Bereich "technische Hilfeleistung". Wir begleiten Polizei zu Türöffnungen, werden zu Verkehrsunfällen gerufen oder wenn Keller unter Wasser stehen. Einige unserer Leute haben Opfern der Schneekatastrophe in diesem Jahr geholfen. Vor zwei Wochen hatten wir einen kleinen Brand im Altenheim. Und dann kommt es auch wieder zu Fehlalarmen, zu denen wir aber hin müssen: Wenn in einer Wohngruppe der Toaster unter dem Rauchmelder stand oder im Krankenhaus eine Firma so viele Staub beim Bohren verursacht, dass die Meldeanlage angeht. Im Altenheim Stephanusheim kann es auch passieren, dass demente Personen einen Alarm auslösen. In diesem Winter wurden wir zu zwei Personensuchen gerufen - leider mit unglücklichem Ausgang.