Rummelsberg (epd). Der berühmte Nürnberger Johannisfriedhof war Vorbild des Friedhofs, den die damaligen "Rummelsberger Anstalten" im Jahr 1926 in Rummelsberg anlegten. Über den Friedhof ist nun eine 32-seitige Broschüre für Besucherinnen und Besucher erschienen, die am Sonntag 1. Mai in der Kirchengemeinde Rummelsberg (Nürnberger Land) vorgestellt wird, wie die Rummelsberger Diakonie mitteilt. Im Rahmen des Friedhofsprojekts ist auch ein Lageplan für den Friedhof angefertigt worden.

"Ein bedeutendes Stück Kulturgeschichte" sei der Friedhof, "doch leider wissen bis jetzt nicht viele Menschen davon", sagte der Verfasser des Büchleins, Thomas Greif, Leiter des Diakoniemuseums Rummelsberg. Liegende Grabplatten auf den flachen Gräbern, die zum Teil aufwendig verziert sind, seien typisch für den Friedhof um die Philippuskirche. Neben dem Friedhof mit der traditionellen Bestattungsform sei auch der Naturfriedhof "Bestattung unter Bäumen" im Rummelsberger Wald eine Besonderheit.

Greif beschreibt im reich bebilderten Büchlein die Entstehung des Gräberfeldes, das der damalige Rektor Karl Nicol (1886 bis 1954) als ein "Musterbeispiel des modernen Dorffriedhofs" gestalten wollte. Museumsleiter Greif porträtiert 16 prominente Personen, die auf dem Friedhof begraben wurden, darunter den ersten Rummelsberger Bruder, der hier bestattet wurde, Gutsverwalter Gustav Zimmermann (1876 bis 1926). Er schildert das Wirken des südindischen Missionars Karl Heller (1885 bis 1966) oder von Karl Heinz Neukamm (1929 bis 2018), der Präsident des Diakonischen Werks Deutschland war.

Auch der Kunst auf dem Friedhofsgelände widmet sich Greif: Die Skulptur "Überfahrt" des Bildhauers Thomas Reuter (geboren 1956) ist ein flacher Kahn, auf dem ein mit einem Tuch bedeckter Körper ruht. Dem Weltkriegsdenkmal von 1920 hat man die Skulptur "Friedenszeichen" aus Glasplatten der Künstlerin Meide Büdel (geboren 1961) gegenübergestellt.