Steigerwald (epd). Der Bund Naturschutz (BN) fordert zum Tag des Baumes (25. April) erneut die Einrichtung eines Nationalparks Steigerwald. "So wie Bayern zu Recht sein reiches Kulturerbe schützt, muss es auch die staatlichen Buchenwälder im Steigerwald als Naturerbe in einem Nationalpark schützen", sagte der Vorsitzende Richard Mergner am Freitag.

Gemeinsam mit dem Freundeskreis Nationalpark Steigerwald forderte er die Staatsregierung konkret zum Schutz der verbliebenen dicken Buchen im Nordsteigerwald auf. Diese müssten verschont werden und müssten in Ruhe alt werden dürfen. Die Buche sei außerdem Baum des Jahres 2022 und wichtige Baumart in Zeiten des Klimawandels.

Gerade in Zeiten des Klimawandels dränge sich ein Nationalpark Steigerwald förmlich auf, sagte der BN-Waldexperte Ralf Straußberger. Durch das geschlossene Kronendach halte die Buche die Wälder auch im Sommer feucht und kühl und wirke wie eine Klimaanlage auf ihre Umgebung. Buchen könnten mehr als 300 Jahre alt und über 1,50 Meter dick werden. Sie könnten noch viele Jahrzehnte Kohlenstoff speichern und als effektive Kohlendioxid-Senke wirken.

Bisher gibt es in Bayern zwei Nationalparks: den Nationalpark Bayerischer Wald und den Nationalpark Berchtesgaden. Immer wieder im Gespräch als dritter Standort ist der Steigerwald zwischen Bamberg und Würzburg. Der Nordsteigerwald gilt laut BN-Angaben in Expertenkreisen wegen seiner Standortvielfalt als international herausragendes Waldgebiet. Zu finden sind im Steigerwald eine breite Palette verschiedener Buchen- und weiterer Laubbäume.