Berlin, München (epd). Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat sich mit Blick auf den Ukraine-Krieg gegen einen Boykott russischer Künstler ausgesprochen. "Dies ist ein Putin-Krieg und kein Puschkin-Krieg", sagte Roth, die aus Bayerisch-Schwaben stammt, in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Sie halte es für gefährlich, wenn jetzt etwa in Buchläden russische Autoren wie Fjodor Dostojewski aus den Regalen entfernt werden. Viele russische und belarussische Künstler versuchten in ihren Ländern bis heute, letzte Freiräume zu nutzen.

Zugleich verteidigte Roth das Vorgehen der Stadt München, die dem Chef der Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev, gekündigt hatte, weil dieser in der Vergangenheit Russlands Präsident Wladimir Putin politisch eindeutig unterstützt habe und sich dann auch nicht öffentlich gegen den russischen Angriff und damit gegen Putin positionieren wollte.