München (epd). Der erste Fall von Affenpocken in Deutschland ist in München nachgewiesen worden. Der Patient stamme aus Brasilien und werde seit Freitag in der München Klinik Schwabing isoliert, teilte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) mit. Die Experten gehen von einer drei bis vier Wochen dauernden Infektiösität aus. Aktuell würden Kontaktpersonen des Mannes ermittelt. Das Robert Koch-Institut und das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) stufen das allgemeine Infektionsrisiko für die Bevölkerung derzeit als gering ein.

LGL-Präsident Christian Weidner sagte, dass eine Ansteckung von Menschen zu Mensch möglich sei, aber in der Regel nur bei intensivem körperlichem Kontakt. Erste Symptome träten nach sieben bis 21 Tagen auf. Diese umfassten Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, zudem könnten Schwellungen der Lymphknoten und ein großflächiger Hautausschlag dazukommen. Laut Clemens Wendtner, Chefarzt der Schwabinger Infektiologie, geht es dem Patienten gut. Er habe leichte Schluckstörungen und erhöhte Temperatur, also nur geringfügige Symptome.

Nachdem der Mann erste Symptome bemerkt hatte, habe er sich umgehend medizinisch untersuchen lassen, heißt es aus dem Ministerium weiter. Die Bundeswehr habe einen speziellen PCR-Test durchgeführt und die Infektion mit dem Affenpocken-Virus bestätigt. Der Mann sei von Portugal über Spanien nach Deutschland eingereist und halte sich seit einer Woche in München auf. Zuvor sei er in Düsseldorf und Frankfurt am Main gewesen. Das Affenpocken-Virus ist aktuell in mehreren Ländern nachgewiesen. Meldungen und Verdachtsfälle gebe es bisher auf drei Kontinenten.