Nürnberg (epd). Für familienfreundlicheren Radverkehr in der Stadt Nürnberg machen sich kommenden Sonntag (15. Mai) der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Nürnberg (ADFC) und weitere Bündnispartner auf der Fahrraddemo "Kidical Mass" stark. Der Demonstrationszug ab dem Wöhrder See wird laut Mitteilung des ADFC sieben Kilometer auf den eigens abgesperrten Hauptverkehrsstraßen zurücklegen. "Das Bild des Berufsradfahrers in voller Montur mit Warnweste dominiert. Aber das Bild der Familie, die im Alltag mit dem Rad unterwegs ist, das ist noch nicht präsent", sagte Mitorganisator Martin Wolf dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Besonderen Handlungsbedarf gebe es für Kinder unter acht Jahren, die nicht auf der Straße fahren dürfen. Gibt es keinen von der Fahrbahn getrennten Radweg, müssen sie die Gehwege benutzen. Oft seien diese viel zu schmal und durch parkende Autos verengt, was bei den Kindern und Eltern Stress verursache. "Wir wollen es letztendlich nicht nur daran messen, wie viele Kinder jährlich im Straßenverkehr sterben. Es geht auch darum, ob das Radfahren ihnen Spaß macht", sagte Wolf. Schon in der Kindheit würde sich entscheiden, wie Menschen ihre Mobilität im Erwachsenenalter gestalten - mit dem Auto oder dem Rad. Es sei daher wichtig, dass eine attraktive Infrastruktur vorhanden ist.

In 180 Orten deutschlandweit veranstaltet das "Kidical Mass" Aktionsbündnis am Wochenende Kinderfahrraddemos unter dem Motto "Uns gehört die Straße". Inspiriert ist der Name von der Aktionsform "Critical Mass", bei der sich Radfahrer treffen, um auf diese Form des Individualverkehrs aufmerksam zu machen.