Bremen, München (epd). Das Engagement für Menschen in Kriegs- und Krisengebieten steht im Vordergrund des Bremer Friedenspreises, der am Freitag (20. Mai) von der Stiftung "Die Schwelle" verliehen wird. Unter den Ausgezeichneten des mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Preises ist die Münchnerin Jacqueline Flory, die als "Friedensarbeiterin an der Basis" geehrt wird. Sie habe Geflüchteten aus Syrien sowohl im benachbarten Libanon als auch in ihrem Heimatland geholfen und ihnen dadurch eine lebensgefährliche Flucht in das vermeintlich sichere Europa erspart, sagte am Donnerstag die Stiftungsvorsitzende Anette Klasing.

Aus der 2015 gestarteten Initiative der Autorin und alleinerziehenden Mutter entstand der Verein "Zeltschule". Er betreut den Angaben zufolge mittlerweile 30 Schulen und mehr als 7.000 Kinder zwischen fünf und 14 Jahren im Libanon und in Syrien. Außerdem werden mehr als 25.000 Menschen mit lebensnotwendigen Gütern versorgt. Auch für Erwachsene sind Bildungsangebote entstanden.

"Wir sehen es nicht als Lösung an, Menschen aus ihrer Region und Kultur zu entwurzeln und sie weit weg von ihrem Zuhause zu einem Neuanfang zu zwingen", sagte Flory. Mit ihrem Engagement wolle sie es Geflüchteten ermöglichen, "in ihrer Region möglichst sicher und möglichst gut versorgt das Kriegsende abzuwarten".

Ebenfalls ausgezeichnet werden der katholische Theologe Clemens Ronnefeldt und die griechische Initiative "Lesvos Solidarity". Der in Freising lebende Ronnefeldt wird als "Friedensbotschafter im öffentlichen Leben" gewürdigt. Er ist unter anderem Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes. Ronnefeldt betonte, der Friedenspreis gebe ihm "einen zusätzlichen Energieschub in friedenspolitisch heiklen Zeiten".

Die Auszeichnungen sollen am Freitagabend im Bremer Rathaus übergeben werden. Mit dem internationalen Bremer Friedenspreis werden seit 2003 alle zwei Jahre Persönlichkeiten und Initiativen geehrt, die sich beispielhaft für Gerechtigkeit, Frieden und die Umwelt einsetzen.