Nürnberg (epd). Gerettetes, nicht verkauftes Brot steht am 29. Mai auf den Tischen eines Feierabendmahls in Nürnberg-Langwasser. Wie der evangelische Pfarrer Simon Wiesgickl von der Gemeinde der Passionskirche am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte, ist die ungewöhnliche Aktion Schlusspunkt eines Nachhaltigkeitswochenendes der Gemeinde für den Stadtteil. Zum Brot sollen beim Abendmahl auch gerettete Getränke gereicht werden. Welche das sein werden, sei noch nicht geklärt, erläuterte Wiesgickl.

Ein Feierabendmahl mit geretteten Lebensmitteln könne eine theologische Metapher sein, sagte der Pfarrer. "Wir können von dem, was weggeworfen wird und uns geschenkt ist, weil es im Überfluss da ist, ohne Weiteres leben." Unter einem Feierabendmahl versteht man nach seinen Angaben eine Abendmahlsfeier, die sich nicht an strenge liturgische Regeln halte und meist in ein geselliges Beisammensein münde. Erstmals wurde ein solches Mahl 1979 beim Evangelischen Kirchentag in Nürnberg gefeiert.

Bei den Aktionstagen rund um Themen der Nachhaltigkeit sind die Menschen auch aufgefordert, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen zu teilen. Unter dem Motto "Ich kann was, was du nicht kannst und das ist...", sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Workshops anderen beispielsweise zeigen, wie man auf den Fingern pfeift oder aus geretteten Lebensmitteln Leckeres kocht. Nach diesem Workshop am Samstag (28. Mai) von 11 bis 16 Uhr wird um 18 Uhr mit einer Vernissage die Mitmach-Installation "Ursache - Wirkung" der Künstlerin Sophie Innmann eröffnet.

Die Ehrenamtlichen des Umweltteams hätten die Aktionen initiiert, weil sie den Nachhaltigkeitsgedanken nicht nur auf die Kirchengemeinde beschränken wollen, sondern sich damit in den Stadtteil einbringen möchten, teilte Wiesgickl weiter mit. Den Auftakt ins Wochenende macht die Aktion "Kehrd wärd", bei der am Freitagnachmittag (27. Mai) mit Kindern und Jugendlichen der Heilpädagogischen Tagesstätte Müll eingesammelt wird.