Frühkindliche Bildung ist dem Grünen-Landtagsabgeordneten Johannes Becher zufolge eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dazu gehört für ihn auch die Umweltbildung, sagte er am Freitag dem Evangelischen Pressedienst epd:

"Weniger Greenwashing, mehr echte Nachhaltigkeit, das würde unserer Gesellschaft guttun."

Im Rahmen ihrer Klausur in Weiden besucht die Grünen-Fraktionsspitze zusammen mit Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) an diesem Freitag auch die evangelische Acker-Kita des Kindergartens St. Markus.

Dort haben Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren unter Anleitung des pädagogischen Personals einen Acker angelegt. Sie säen, ziehen und ernten das Gemüse selbst. Solche alternativen Konzepte fördern Becher zufolge die frühkindliche Umweltbildung und könnten so einer "Entfremdung zwischen Erzeugern und Verbrauchern" entgegenwirken.

Bewahrung der Schöpfung: Schulterschluss mit den Kirchen

"Der Leitsatz von der Bewahrung der Lebensgrundlagen muss von möglichst vielen Menschen und Institutionen ernsthaft gelebt werden. Da sind wir mit den Kirchen auf einem Nenner", sagte Becher. Das Entscheidende sei, Kinder gerade in den ersten Lebensjahren zu stärken, mit einer guten Bindungsarbeit ihre Neugier zu fördern und mit frühkindlicher Bildung die Grundvoraussetzung für das spätere Leben mitzugeben.

Im Freistaat insgesamt sieht Becher bei der frühkindlichen Bildung dringend Handlungsbedarf. Die gesetzlich vorgeschriebenen Kita-Qualitätsstandards müssten eingehalten und endlich Maßnahmen zur Entlastung des Personals getroffen werden, forderte Becher, der auch Vizevorsitzender der Kinderkommission des Bayerischen Landtags ist.

Bei zu wenig Fachkräften an der Qualität zu sparen, wie die Staatsregierung es vorhabe, sei der falsche Weg. In vielen bayerischen Kitas sei das Personal stark belastet durch den Fachkräftemangel. Das werde durch krankheitsbedingte Ausfälle noch verstärkt.