Die Fridays for Future-Aktivistin Luisa Neubauer war als Jugendliche in einer Kirchengemeinde aktiv.  Sie sei Jugendleiterin gewesen, erklärte die Klimaschutz-Aktivistin im Gespräch mit dem Domradio. "Diese Zeit hat mich wahnsinnig geprägt", sagte Neubauer.  Unter anderem habe sie ihr gezeigt, welche Macht in der Gemeinschaft liege.

Neubauer kritisiert Kirchen: "Profitieren von Krise"

Die Rolle der Kirchen im Kampf gegen die Klimakrise bewertet Neubauer indes kritisch. Kirchen und kirchliche Institutionen hätten immer noch Kapitalanlagen an Kohle, Öl und Gas:

"Also über Umwege profitieren sie von der anhaltenden Ausbeutung der Erde und der anhaltenden Klimakrise."

Auf der anderen Seite seien Kirchen Institution "mit einer großen Tragweite", sie müssten ihre Stimmen nutzen. Im besten Falle sollten die Kirchen der Ort sein, wo Menschen Kraft und Hoffnung schöpfen könnten, sich dann der Klimakrise entgegenzustellen, sagte Neubauer.

"Glaube an das Gute im Menschen"

Auf ihren eigenen Glauben angesprochen, erklärte Neubauer, die Frage mit ihr und Gott sei "kompliziert":

"Ich bin ja nun auch erst 25 und habe mir deswegen fest vorgenommen, nicht heute auf alles Antworten haben zu müssen."

Deswegen habe sie die Auseinandersetzung mit dem Gott, an den sie glaube, vorerst abgelegt. Sie werde sich aber immer wieder damit beschäftigen. Konkret glaube sie "an das Gute im Menschen, an das Gute in der Welt", an die Verbundenheit aller Menschen – und an ein Leben nach dem Tod.