Hannover, München (epd). Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), der hannoversche Landesbischof Ralf Meister, hat den in dieser Woche im Alter von 82 Jahren gestorbenen Nürnberger Theologen Joachim Track als "großen Ökumeniker" gewürdigt. Er habe sich entscheidend für das Zustandekommen zentraler Dokumente zwischen Protestanten und Katholiken eingesetzt. Meister betonte, Track habe über sein Wirken in Forschung und Lehre hinaus immer auch Verantwortung in der Kirche übernommen und so seine wissenschaftlichen Einsichten für die Praxis und Kirchenleitung fruchtbar gemacht hat. "Er war ein Vorbild für alle Theologen", unterstrich der Bischof.

Auch der Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (LWB), der ehemalige württembergische Landesbischof Frank Otfried July, unterstrich Tracks Engagement für die Kirche: "Mich beeindruckt besonders, wie er seine großen Gaben immer wieder und ganz bewusst in den Dienst der lutherischen Kirchengemeinschaft und der ökumenischen Theologie gestellt hat."

Track wurde 1940 in Nürnberg geboren und studierte Theologie in Erlangen, Heidelberg und München. Von 1976 bis 2005 wirkte er als Professor für Systematische Theologie und Philosophie an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau. Er war von 1978 bis 1996 Mitglied der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und dort unter anderem Vorsitzender des Ausschusses für Grundfragen kirchlichen Lebens. Von 1980 bis 1986 war er Mitglied der Generalsynode der VELKD, von 1997 bis 2010 Delegierter im Rat des LWB. Der Vater zweier Kinder war mit der hannoverschen Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track verheiratet.

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden