München (epd). Der Präsident der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB), Georg Sigl-Lehner, befürchtet, dass in den kommenden Jahren viele Pflegekräfte den Beruf verlassen. In einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (BR24) sagte Sigl-Lehner am Samstag, er wisse von vielen Kolleginnen und Kollegen, die gekündigt hätten oder fest eine Kündigung planten. Den Hauptgrund sieht der Pflegeexperte in der "Dienstplansicherheit". Derzeit gebe es wieder eine "Enge bei den Dienstplänen", weil die Omikron-Variante von Covid 19 zuschlage und viele Pflegekräfte erkrankt seien und ausfielen.

Die Personalschlüssel seien deutlich zu niedrig, kritisierte Sigl-Lehner, der selbst noch als Krankenpfleger arbeitet. "Es gibt eine Unterbesetzung bis zu 30 Prozent". Die Gehälter der Pflegenden seien in den vergangenen Jahren zwar gestiegen, sagte der VdPB-Präsident. Allerdings halte er ein Einstiegsgehalt von 4.000 Euro für Pflegekräfte für "nicht übertrieben". Die Pflegenden hätten schließlich eine enorme Verantwortung.