München (epd). Die Geschwindigkeit der digitalen Revolution ist eine große Aufgabe für die evangelische Bildungsarbeit. Wie der Münchner Regionalbischof Christian Kopp beim Jubiläumstag zum 50-jährigen Bestehen des Evangelischen Bildungswerks München (ebw) am Donnerstag sagte, brauche es das Engagement dort, wo viele Menschen erreicht würden. Es brauche E-Learning, Podcasts oder Social-Media-Kanäle, "wenn das Motto Bildung für alle ist".

In seiner Festansprache forderte er laut Redemanuskript außerdem die evangelische Bildungsarbeit auf: "bitte niemanden allein lassen und im Regen stehen lassen". Es bleibe der Lernanspruch der evangelischen Kirche auch in Zukunft, Teilhabe zu schaffen und immer die Schwellen so niedrig anzusetzen, wie es nur gehe.

"Wenn keiner weiß, wohin es eigentlich geht - mit dieser Welt, mit der Politik, mit der Gesellschaft, mit uns - dann bleibt nur: Lasst uns viel ausprobieren", schlug der Regionalbischof vor. Er forderte die Bildungsarbeit auf, viel zu erkunden, in neue Bereiche zu gehen und zu sehen, ob diese Bereiche Interesse fänden. Er könnte sich seine evangelische Kirche ohne Bildungsangebote für Menschen in allen Lebensphasen nicht vorstellen, sagte Kopp weiter.

Das Evangelische Bildungswerk München gehört als eigenständiger Verein zu den Evangelischen Diensten des Dekanats München. Es bietet Seminare und Fortbildungen der Erwachsenenbildung in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Glaube, Medien und Kultur an. Ein besonderer Schwerpunkt sei, "Menschen für ehrenamtliches Engagement zu motivieren und zu qualifizieren", heißt es auf der Homepage. Die Arbeit mit Obdachlosen ist laut Mitteilung ebenfalls im Fokus. Dazu gehört das "Café ohne Klischee", ein monatlicher offener Treffpunkt, der nach der Corona-Pause nun wieder an den Start gehen soll.

Beim Jubiläumstag standen beim ebw verschiedene Workshops auf dem Programm, die einen Einblick in Arbeitsfelder wie Ehrenamt, Senioren-, Obdachlosen- und Trauerarbeit vermittelten.