München (epd). Für betriebliche Mitbestimmung und starke Gewerkschaften haben sich der Münchner Regionalbischof Christian Kopp und Kardinal Reinhard Marx ausgesprochen. "Betriebe brauchen Mitbestimmung für eine gute Zukunft", teilte Kopp laut Mitteilung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Region München beim Runden Tisch von Kirchen und Gewerkschaften am Donnerstagabend per Videobotschaft mit. Kardinal Marx schrieb in seinem Grußwort, dass Unternehmen mit Betriebsrat meist erfolgreicher seien und betonte: "Gewerkschaftliches Handeln zu behindern, verstößt gegen geltendes Recht." Der Runde Tisch diskutierte das Phänomen des "Union Busting", bei dem Firmenleitungen versuchen, die Gewerkschaftsarbeit im Unternehmen zu sprengen.

Ein Betriebsrat berichtete, dass sein mit Fadenkreuz und Hitlerbart versehenes Foto trotz Beschwerde beim Management drei Tage lang im Unternehmen aushing. Zuvor habe er einen Streik für bessere Löhne organisiert. Der Münchner Rechtsanwalt Rüdiger Helm betonte laut Mitteilung: "Union Busting ist eine Straftat." Die Behinderung betrieblicher Mitbestimmung müsse schärfere rechtliche Konsequenzen haben. Die Münchner DGB-Vorsitzende Simone Burger sagte bei der Veranstaltung: "Betriebe dürfen keine demokratiefreien Zonen sein." Gerade bei Firmen wie Lieferdiensten würde jedoch betriebliche Mitbestimmung oft "mit härtesten Mitteln" bekämpft.