Würzburg (epd). Geben Restaurants auf ihren Speisekarten den CO2-Ausstoß für ihre Gerichte an oder heben emissionsärmere Varianten hervor, wählen Gäste einer Studie der Uni Würzburg zufolge vermehrt die klimafreundlicheren Angebote. Untersucht haben die Forscherinnen und Forscher konkret, ob farblich gestaltete Angaben über die Treibhausgas-Emissionen und die Wahloption für Beilagen in den Speisekarten dazu führen, dass Gäste klimafreundlichere Speisen auswählen, teilte die Uni am Donnerstag mit. Das Ergebnis: Gemüse-Burger bekamen beispielsweise den Vorzug.

Bei der Studie bekamen 265 Freiwillige online Speisekarten unterschiedlicher Restaurants präsentiert - im Angebot waren unter anderem italienische, indische und mexikanische Gaststätten sowie ein Döner-Restaurant. Die Wissenschaftler hatten neun potenzielle Menüs zusammengestellt. Diese waren entweder mit Angaben über die jeweiligen Treibhausgas-Emissionen versehen, oder sie tauchten mit Wahlkomponenten auf: zum Beispiel ein Couscous-Salat, der mit Rindfleisch (hohe Emissionen), Geflügel (mittlere Emissionen) oder Falafel (niedrige Emissionen) angeboten wurde.

Die Analyse der Ergebnisse habe gezeigt, dass die Studien-Teilnehmer mehr klimafreundliche Gerichte auswählten, wenn CO2-Label vorhanden waren und wenn die Standardoptionen eher aus emissionsarmen als aus emissionsreichen Zutaten bestanden. Eine wichtige Erkenntnis aus dieser Studie ist nach Ansicht der Würzburger Psychologinnen und Psychologen auch, dass Menschen offensichtlich willens und dazu in der Lage sind, das drängende Problem der Klimakrise auch in kleinen alltäglichen Entscheidungen wie dem Bestellen einer Speise zu berücksichtigen.

Geleitet hat die Studie Psychologe Benedikt Seger, der auch wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Entwicklungspsychologie der Uni Würzburg ist, gemeinsam mit der Masterstudentin Ann-Katrin Betz. Erschienen ist die Studie in der Fachzeitschrift "PLOS Climate".