Niederwerrn (epd). Anfang November ist ein Teil-Denkmal des unterfränkischen Gedenk-Projekts "DenkOrt Deportation" in Niederwerrn (Kreis Schweinfurt) beschädigt worden. Zwischen dem 5. und 7. November hat ein bislang unbekannter Täter das Denkmal in Form eines Holzkoffers auf einer Steinsäule umgekippt, wie das Polizeipräsidium Unterfranken am Donnerstag mitteilte. Nun ermittle der Staatsschutz der Kripo Schweinfurt und hoffe dabei auch auf Zeugenhinweise.

Das Besondere am "DenkOrt Deportationen" ist: Auf dem Platz vor dem Würzburger Hauptbahnhof stehen verschiedene Gepäckstück-Skulpturen, jede steht für Deportierte aus einer unterfränkischen Gemeinde. Je ein "Duplikat" der Gepäckstücke steht in den Heimatgemeinden der Menschen im öffentlichen Raum. So wird zentral in Würzburg an die Opfer der Deportationen zwischen 1941 und 1944 in ganz Unterfranken erinnert, aber auch in den früheren Wohnorten der NS-Opfer.

In Niederwerrn steht das Mahnmal für die deportierten jüdischen Familien in der Schweinfurter Straße am Löb-Kent-Platz neben der Gemeindebibliothek und früheren Synagoge. Durch das Umkippen des Denkmal-Holzkoffers sei das Kunstobjekt beschädigt und ein Schaden von 1.000 Euro verursacht worden.