Würzburg (epd). Mit einjähriger Verspätung feiert das Projekt "Streetwork" in Würzburg an diesem Freitag (13. Mai) sein 25-jähriges Bestehen. Wegen der Corona-Pandemie musste der Festakt im vergangenen Jahr abgesagt werden und steht deshalb unter dem Motto "25+1", wie die Evangelische Jugendhilfe der Diakonie Würzburg am Dienstag mitteilte. Geplant sind Vorträge, Gespräche und ein Imbiss unter freiem Himmel am Hauptbahnhof - und die Besichtigung der "Streetwork"-Anlaufstelle.

Als die Streetworker 1996 in Würzburg ihre Arbeit aufnahmen, war das durchaus auch ein über die Region hinaus bedeutsames Signal. Denn damit habe sich die Stadtgesellschaft auch eingestanden, dass Straßenkinder nicht mehr nur ein Phänomen in Großstädten wie Berlin, Frankfurt oder Hamburg sind, sondern auch im eher kleinen Würzburg. Aus dem anfänglichen Projekt wurde eine feste und dauerhafte Einrichtung, 2011 wurde die Anlaufstelle "Underground" am Hauptbahnhof eröffnet.

Im Jahr 2019 starteten die Streetworker in Würzburg zusammen mit dem Jobcenter ein bayernweit einmaliges Projekt: Beide Stellen arbeiten eng zusammen und gehen "gezielt passgenaue Schritte", um den Streetwork-Klientinnen und -Klienten "die Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen". Aktuell arbeite man an Konzepten für sogenannte Careleaver, also volljährig werdende Jugendliche, "die mit ihrem Loslösungsprozess aus der Jugendhilfe überfordert sind", hieß es weiter.