In diesem Jahr beschäftigen Themen wie das Energiesparen oder das Schonen von Ressourcen auch an Weihnachten viele Menschen. Expert*innen geben Tipps, wie Müll und Treibhausgase vermindert werden können.

1. Weniger Fleisch, mehr saisonales Gemüse

Wer auf Fleisch nicht verzichten mag, kann heimisches Wildbret ausprobieren.

"Es ist ein regionales, nachhaltig gewonnenes Lebensmittel mit einer hervorragenden Ökobilanz, auch aufgrund kurzer Transportwege",

erklärt Florian Rölfing, Pressesprecher der Landesjägerschaft Niedersachsen. Er empfiehlt, Wildbret beim Jäger vor Ort zu kaufen. Kontakt aufnehmen könne man über die App "Waldfleisch", die Jäger und deren aktuell verfügbare Produkte in der Nähe anzeigt. Auch die Webseite www.wild-auf-wild.de listet Anbieter und Restaurants mit Wildbret auf.

Fleisch lässt sich in klassischen Weihnachtsgerichten durch pflanzliche Ersatzprodukte austauschen. Eine Studie des Umweltbundesamtes hat ergeben, dass bei der Produktion eines Kilos Rindfleisch 30,5 Kilogramm Treibhausgase ausgestoßen werden. Bei der Produktion eines Kilos Soja-Fleischersatz sind es dagegen nur 2,8 Kilogramm. Beim Produzieren eines Kilos Schweinefleisch entstehen 4,1 Kilogramm Treibhausgase, bei Geflügel sind es 4,3 Kilogramm.

Wer bei Obst und Gemüse auf die Klimafreundlichkeit Wert legt, sollte eine Faustregel beachten: Saisonale und regionale Produkte kaufen. Die App "GrünZeit" der Verbraucherzentrale zeigt, welches heimische Obst und Gemüse das Klima aktuell nur gering belastet. Im Dezember sind das etwa Rosenkohl und Lauch.

2. Weniger Müll und richtig recyceln

Aus ökologischer Sicht ist Geschenkpapier unsinnig, wenn es direkt nach dem Auspacken im Müll landet. Der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen rät:

"Statt alubeschichtetem Schmuckpapier bieten sich als Geschenkverpackung zum Beispiel Recyclinggeschenkpapier, individuell gestaltbares Packpapier, Zeitungs- oder Altpapier, neutrale Kartons oder wiederverwendbare Geschenktücher aus Stoff an."

Mit Bändern aus Naturfasern, getrockneten Blumen oder Blättern sowie Zweigen ließen sich Geschenke stilvoll dekorieren.

Trotzdem kann man Müll an Weihnachten meist nicht völlig vermeiden. Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) gibt Tipps für die korrekte Mülltrennung. Den Adventskranz schmeißt man in die Biotonne - aber erst, nachdem Draht, Kerzen und Dekoration entfernt worden sind. Das alles gehört in den Restabfall. Auch zerbrochene Weihnachtskugeln sind dort richtig aufgehoben.

Aha bittet darum, die Scherben so zu verpacken, dass keine Verletzungsgefahr für die Müllwerkerinnen und Müllwerker besteht. Alufolie, Aludeckel von Sahnebechern und Aluschalen von Teelichtern gehören in den Wertstoffmüll. Kaputte Lichterketten zählen als Elektroschrott und können auf den Wertstoffhöfen entsorgt werden.

3. Strom sparen

Die Verbraucherzentrale rät zu LED-Lichterketten. Sie verbrauchten nur etwa ein Zehntel des Stroms, den herkömmliche Halogen- oder Glühlämpchen benötigten. Außerdem hielten sie rund 100-mal länger. Von batteriebetriebenen LED-Baumkerzen rät die Verbraucherzentrale ab. Denn durch die Batterien entstehe viel Sondermüll.

Die Klima- und Energieschutzagentur Niedersachsen gibt Tipps, mit denen man langfristig Strom spart. Bei der Auswahl von Elektronik-Geschenken auf die Energie-Effizienzklasse achten. Batteriebetriebenes Spielzeug direkt mit wiederaufladbaren Akkus ausstatten.

4. Besser mit dem Bus

An Weihnachten besuchen viele Menschen ihre Verwandten, Freundinnen oder Freunde - auch solche, die weiter entfernt wohnen. Das Umweltbundesamt hat ausgerechnet, wie viele Treibhausgase Verkehrsmittel pro Person und gefahrenen Kilometer (Pkm) im Jahr 2020 ausgestoßen haben. Am umweltfreundlichsten ist demnach das Reisen mit dem Fernbus (27 Gramm/Pkm).

Auch die Bahn ist eine klimafreundliche Alternative (50 Gramm/Pkm). Straßenbahn (75 Gramm/Pkm) und Linienbus (111 Gramm/Pkm) haben bereits einen höheren Ausstoß. Wenig überraschend: Vom Autofahren (152 Gramm/Pkm) und Fliegen (284 Gramm/Pkm) ist aus Klimaschutz-Perspektive abzuraten.

5. Wirklich grüner Weihnachtsbaum 

"Rund 90 Prozent aller Weihnachtsbäume kommen mittlerweile aus eigens dafür angelegten, landwirtschaftlich bewirtschafteten Weihnachtsbaumkulturen", sagt Michael Rudolph, regionaler Sprecher der Landesforsten für Süd-Niedersachsen. Doch mancherorts gibt es Weihnachtsbaumverkäufe mit jungen Tannen direkt aus dem Wald. Sie seien ein Nebenprodukt der Forstwirtschaft, erklärt Rudolph. Durch ihr Fällen bekämen die verbleibenden Bäume mehr Licht und Platz.

Eine andere Möglichkeit ist ein Weihnachtsbaum im Topf. Diesen kann man entweder kaufen und nach den Feiertagen in den Garten pflanzen. Manche Einzel- und Onlinehändler bieten zudem das Mieten eines Baumes im Topf für die Adventszeit an.