Los ging es mit einem Posting von Pfarrerin Lena Müller aus Berlin-Neukölln am Dienstagabend, die auf Instagram unter dem Namen metablabla aktiv ist. "Pfarrpersonen gegen Rechts!" steht in großer Schrift über den Köpfen von vier Pfarrer*innen – im Hintergrund ist ein Foto von einem bunten Kirchenglasfenster zu sehen, durch das Licht strahlt. Dazu noch der Hashtag #pfarrpersonengegenrechts.
Pfarrer*innen starten Instagram-Aktion
Abgebildet sind neben Müller die Pastoren Quinton Ceasar (auf Instagram @pastor_vanniekaap) und Eva Caesar (@evaceasar) aus Wiesmoor sowie Tovja (Tobias) Heymann (@tovja_behuetet), Pfarrerin in Hessen.
Verantwortung von Kirche
Im Gespräch mit dem Sonntagsblatt sagte Müller zu der Aktion: "Als Pfarrpersonen sind wir dem Evangelium verpflichtet. Jesus Christus nachzufolgen bedeutet in Nächstenliebe zu handeln, für Gerechtigkeit einzutreten und sich marginalisierten Menschen zuzuwenden und sie zu schützen." Mit Rechtspopulismus und -extremismus sei dies unvereinbar.
"Als Kirche in Deutschland haben wir da auch eine historische Verantwortung nicht wegzuschauen", betonte Müller.
Social-Media-Aktion
Was die vier Pfarrer*innen dazu bewegt hat, sich auf Instagram stark zu machen, erklärt Müller im Text zum Beitrag:
"Wir sind Pfarrer*innen. Wir sind männlich und weiblich, Schwarz und weiß, behindert und able-bodied, cis und trans. Wir sind pflegende Angehörige und Überlebende von Gewalt. Wir sind alle unterschiedlich, aber in einer Sache sind wir uns einig: Wir sind #pfarrpersonengegenrechts."
Dabei wollten die vier nicht nur ein persönliches Statement setzen, sondern appellierten zudem an ihre "lieben Kolleg*innen und liebe Geschwister": "Schließt euch uns an und seid sichtbar und laut gegen Rechts. Liket, teilt, speichert den Beitrag und nutzt selbst den Hashtag #pfarrpersonengegenrechts."
Pfarrpersonen gemeinsam gegen Rechtsextremismus
In Zeiten, in denen "Rechtspopulist*innen und Fundamentalist*innen soziale Medien mit ihrer Hetze fluten", fänden die Pfarrer*innen es wichtig, auf Instagram klar Stellung zu beziehen, auch wenn sie wüssten, dass es grundsätzlich mehr braucht als ein "hübsches Foto und einen Hashtag".
Der Beitrag bekam auf Instagram schnell viel Zuspruch in Form von Likes und Kommentaren – und nicht nur das: Zahlreiche Nutzer*innen baten Müller um die Design-Vorlage, um sich anzuschließen und das Statement "Pfarrpersonen gegen Rechts!" auf ihren eigenen Instagram-Seiten mit ihrem eigenen Foto zu teilen.
Über 100 individuelle Postings sind unter dem Hashtag #pfarrpersonengegenrechts über die Instagram-Suche inzwischen zu finden, der ursprüngliche Post von Müller bekam bereits rund 3.000 Likes. Auch prominente Instagram-Seiten wie die der EKD oder des Yeet-Netzwerks teilten die Aktion.
Und: Unter dem erweiterten Hashtag #christinnengegenrechts solidarisieren sich inzwischen auch immer mehr gläubige Nicht-Pfarrpersonen mit der Aktion.
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