Es fällt ihr nicht leicht davon zu reden. Aber sie nimmt sich ein Herz und erzählt mir von ihrem Mann, offen und schonungslos. Ich weiß das zu schätzen: ich soll ihn beerdigen. Ihre Erinnerungen können mir helfen, ein lebensnahes Bild des Verstorbenen zu malen beim Predigen am Grab. Doch diesmal ist alles anders.
Eigentlich hat es seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr gegeben zwischen ihrem Mann und dem Rest der Familie. Ihr Mann hat jahrelang sich an ihren Töchtern vergangen. Nein, sie hat es nicht bemerkt, damals als die Kinder klein waren. Erst später, als alles herausgekommen ist, sind ihr die Augen aufgegangen. Sie hat sich an kleine Hinweise erinnert. Die hat sie übersehen, vielleicht auch nicht sehen wollen. Aber da ist es schon zu spät, den Töchtern den Missbrauch zu ersparen. Sie bricht mit ihrem Mann – samt den Kindern zieht sie aus aus dem gemeinsamen Haus. Die Kinder haben seitdem nie wieder Kontakt aufgenommen zum Vater. Dann vor kurzem überwindet sie sich, ihm ein wenig beizustehen. Denn zuletzt ist er elend und mutterseelenallein. Wir bereiten die Beerdigung vor. Es bleibt offen, ob die Töchter dabei sein werden. An seinem Grab werde ich kein facettenreiches Lebensbild zeichnen, wie ich es gewohnt bin. Stattdessen wenige Worte zum Verstorbenen, viel Zeit zu lautloser Klage und stillem Gedenken - das ist hier angemessen. Nur eine seiner Töchter steht schließlich mit uns am Grab. Ich spreche den Abschiedssegen über seinem Sarg – wie immer endet der Segen mit den Worten.
Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist,
geleite ihn durch das Dunkel des Todes.
Er sei ihm gnädig im Gericht. Er schenke ihm Frieden und ewiges Leben.
Gott segne seinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.
Wie ist das für die junge Frau, die immer noch schwer daran trägt, was ihr der Vater angetan hat? Kann sie mitbeten: Gott schenke ihm Frieden und ewiges Leben? Wäre es vielleicht leichter für sie nicht ewiges Leben, sondern ewige Verdammnis zu erbitten? Doch das sieht unsere Liturgie nicht vor, und dafür bin ich dankbar. In meinen Augen hat der Mann für seine Verbrechen einen Preis bezahlt: Einsamkeit, vollständiger Bruch mit seinen Töchtern, schlimme Krankheit und früher Tod. Und doch ist er etwas schuldig geblieben, was kein Mensch wieder gut machen kann. In den Segensworten höre ich: das Gericht ist eine unausweichliche Station auf dem Weg in Gottes Ewigkeit – aber keine Endstation.
Ewige Strafe contra ewiges Leben
Heute ist Ewigkeitssonntag. Es ist der Sonntag, an dem wir in den evangelischen Kirchen an die Toten denken. Alle sind eingeladen, deren Angehöriger im vergangenen Kirchenjahr bestattet wurde. Trauer, Verzweiflung, Ratlosigkeit, bitterer Schmerz. Heute kann das alles wieder auftauchen. Auch für mich als Pfarrerin, wenn ich die Namen der Verstorbenen ausspreche und dabei ein Licht anzünde. Ihre Lebensgeschichten, die Beerdigung…alles ist noch einmal da in meiner Seele. Alles noch einmal da vor Gott. Und auch die Frage, die mich mein ganzes Berufsleben lang schon umtreibt: was kommt nach dem Tod? Gern stell ich mir vor: wir kommen gleich bei Gott an. In seinem Reich, in seiner Herrlichkeit. Aber ist das fair, dass alle gleich dort ankommen? Was ist mit den Menschen, die anderen Gewalt angetan haben? Muss ihre Schuld nicht aufgedeckt werden?
Ich denke an den Vater, der das Leben seiner Kinder schwer beschädigt hat durch seinen Missbrauch. Grad hier wird deutlich, wie fatal es ist, wenn weggeschaut wird, wenn man es nicht wahrhaben will, dass etwas Böses geschieht. Aber so sind wir Menschen, oft versagen wir darin, das Böse beim Namen zu nennen. Oft versäumen wir es, dem Bösen entgegenzutreten. Bei Gott muss das doch anders sein: hier wird die Schuld nicht unter den Teppich gekehrt. Also: was kommt nach dem Tod? Es kommt hoffentlich der Moment, wo Gott für Gerechtigkeit sorgt. Dann zieht er alle zur Rechenschaft, die schwere Schuld auf sich geladen haben, die es nie geschafft haben, sich zu ihrer Schuld zu bekennen.
Im Evangelium hören wir heute, was Jesus denkt über die letzten Dinge:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten hören werden die Stimme des Sohnes Gottes,
und die sie hören, die werden leben.
Denn wie der Vater das Leben hat in sich selber,
so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in sich selber;
und er hat ihm Vollmacht gegeben, das Gericht zu halten,
weil er der Menschensohn ist. Wundert euch darüber nicht.
Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind,
seine Stimme hören werden, und es werden hervorgehen,
die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens,
die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts. (Joh 5, 25 – 29)
Niemand anderes als Jesus wird Gericht über mich halten. So diese Worte aus dem Johannesevangelium. Schon allein das bestärkt meine Hoffnung: Jenes Gericht ist kein Ort blutiger Rache, an dem Vernichtungsurteile gesprochen werden. Grad das Johannesevangelium lässt Jesus sprechen: Ich bin der gute Hirte, ich bin das Brot des Lebens. Der Jesus, der mir aus diesen Worten entgegenstrahlt, will, dass ich lebe – hier und in der Ewigkeit. Er hat selbst immer wieder den Zusammenhang von Schuld und Strafe durchkreuzt. Menschen, die ins Abseits geraten sind, hat er zurück ins Leben geholfen.
Das Evangelium sagt nüchtern: Gutes tun führt uns zum Leben, zum ewigen Leben. Böses tun aber führt uns ins Gericht. Mehr wird hier nicht gesagt –keine Gerichtsszene mit kräftigen Bildern wie wir es von mittelalterlichen Gemälden kennen. Der griechische Urtext verwendet für unser Wort "Gericht" das Wort "krisis". Dieser Begriff lässt viele Interpretationen zu – wir können es mit "Entscheidung" oder "Untersuchung" übersetzen.
Auferstehen – so das Johannesevangelium – werden sie alle. Klarheit über ihr Leben gewinnen werden auch alle. Ich stell mir das Gericht vor, wie wenn das Licht der ewigen Liebe, die Jesus Menschen entgegenbringt, unser Leben ausleuchtet. Dann wird wohl jeder sehen, dass beides in diesem Leben Raum hatte – Helles und Dunkles, Gutes und Böses. Vielleicht haben wir unsere Verfehlungen schon zu Lebzeiten im Blick gehabt, haben sie bereut, haben uns mit der Scham abgemüht, die sich einstellt, wenn wir eigene Fehler erkennen. Vielleicht aber werden wir erst hier, im Licht der göttlichen Liebe, erkennen, was tief in uns verborgen gewesen ist. Das kann eine Schuld sein, die nun schonungslos klar vor unseren Augen steht. Auch die Schuld, die jemand lange abgestritten oder verleugnet hat. Dort im Gericht spürt jeder nochmals den Schmerz, den er seinen Opfern angetan hat. Dort in Gottes Gericht hat sich jeder zu verantworten für seine Taten und Unterlassungen.
Doch Gott lässt sich gnädig stimmen, wenn aus dem Schmerz Reue wächst und echte Sehnsucht nach Wiedergutmachung. So stell ich mir das vor.
Vielleicht ist es aber auch unscheinbar und alltäglich, was in den Blick gerät, wenn ich mein Leben im Licht der göttlichen Liebe betrachte: Kleingläubig bin ich gewesen und kleinmütig viel zu oft, lieblos und garstig, eingeschlossen in unnötige Sorgen und Ängste, verbittert durch unerfüllte Wünsche und den Raub der Vergänglichkeit. Sicher: auch das wird im Licht der Liebe Gottes offenbar: die Momente, bei denen ich ein Stück Menschlichkeit gelebt habe - absichtslos. Das alles zu erkennen wird weh tun – so stell ich mir‘s vor. Wegwünschen werd ich mir alles, was mein Leben verdunkelt hat, wünschen werd ich mir festzuhalten die kostbaren Momente der Menschlichkeit. Das ist die Krise, notwendig, heilsam und unausweichlich. Mein Schmerz, meine Reue mag dann meine Antwort sein auf die Krise oder das Gericht.
Dass ich soweit komme … da soll doch bitte auch einmal an meinem Grab gebetet werden: Gott sei ihr gnädig im Gericht. Er schenke ihr Frieden und ewiges Leben.
Wir werden gerichtet werden - ein Gedanken voller Würde
Es hat einen tiefen Sinn, an der Vorstellung des richtenden Jesus festzuhalten. Es ist ein Gedanke voller Würde. Ich bin es Gott wert, dass ich einmal unverhüllt vor ihm stehe. Auch wenn es dann weh tun wird, ganz und gar zu erkennen wie ich bin und wer ich war – es ist ein Geschenk, wenn ich erfahre: der, der mich liebt, erkennt mich in meiner Schwäche und mit meinen Fehlern, ohne dass mich diese Erkenntnis vernichtet.
Das Gericht würdigt die Opfer in ihrem Schmerz - das hoffe ich, grad dann wenn ich beim Joggen an einem Mahnmal vorbei komme: es zeigt die Gefangenen aus dem KZ Dachau. Kurz vor Kriegsende wurden sie von ihren Aufsehern auf einen Gewaltmarsch gezwungen.
Viele der Gefangenen blieben buchstäblich auf der Strecke. In der Gegend, in der ich wohne, endete im April 1945 der Marsch – mit dem Sieg der Alliierten über Deutschland. Beim Vorüberlaufen an dem Denkmal bete ich oft für diese Toten und ihre Angehörigen. Ich bitte Gott um Heil und Heilung, auch bei denen, die schon lang drüben in der Ewigkeit sind. Und wenn ich weiter nachdenke, wünsche ich den Opfern, dass sie in irgendeiner Weise erleben, dass ihre Täter von Gott zur Rechenschaft gezogen werden. Denn die irdischen Gerichte haben hier versagt, allzu oft versagt.
Meine Lieblingsgeschichte für die Zeit zwischen November und Weihnachten stammt von Truman Capote. "Eine Weihnachtserinnerung" (Truman Capote, Eine Weihnachtserinnerung, München 1987 S. 82) heißt sie. Capote beschreibt sein letztes Weihnachten mit der Frau, die ihn aufgezogen hat. Er ist ein kleiner Junge von 7 Jahren, sie eine Frau um die sechzig. Eine besondere Frau, alt und doch mit einer kindlichen Seele begabt. Am Weihnachtstag liegen die beiden im Gras und lassen die Drachen steigen, die sie sich gegenseitig als Geschenk gebastelt haben. In Georgia, im Süden der Vereinigten Staaten geht das – im Gras liegen am 25. Dezember. Plötzlich hat die alte Freundin eine Erkenntnis: Sie hat ja immer gedacht: man muss erst im Sterben liegen, ehe man den HERRN, Gott selbst, zu Gesicht bekommt, und wenn er dann kommt, der HERR, ist das wie auf die bunten Fenster der Baptistenkirche zu sehen, wenn die Sonne durchscheint. Jetzt aber im Moment hat sie begriffen. "Dass einfach alles, wie es ist" sie deutet auf alles was sie grad umgibt, "eben das, was der Mensch schon immer gesehen hat, dass das IHN –Sehen war. Und ich könnt mit dem Heute in den Augen die Welt verlassen." Ja, denk ich, beim Lesen dieser Stelle – so kann es jeden von uns packen: mitten im vollen Leben zeigt sich der Ewige, die Ewigkeit. Und es ist Ankommen und heimkehren. Leben in seiner ganzen Fülle, ewiges Leben.
Auch bei Johannes beginnt die Ewigkeit schon hier, mitten in der Zeit. Und das Gericht ist nicht nur etwas, was die Toten erwartet nach der Auferstehung. Gericht oder kein Gericht, das entscheidet sich schon hier und heute. Im Johannesevangelium sagt Jesus:
Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. (Joh 5, 24)
Möglicherweise hat das Gericht auch noch ein ganz weltliches Gesicht. Der Auferstandene richtet ganz anders, nicht im landläufigen Sinn. Jesus wurde von seinen Feinden zwar ungerecht gerichtet, aber er zahlt nicht mit gleicher Münze zurück. Er richtet gewaltlos.
Sein gewaltloses Richten geschieht da, wo wir gerade sind. Wir lernen jemanden kennen, der lebt ganz selbstverständlich so, wie es Jesus entspricht. Was dieser Mensch sagt und tut, das dient dem Leben. Dieser Mensch wird anderen zum Maßstab, ja zum Gericht: jeder andere sieht deutlich, was ihm fehlt an Liebe und Menschenfreundlichkeit. Denken wir zB. an Martin Luther King. Er kämpfte gewaltlos gegen die Rassentrennung und musste das mit seinem Leben bezahlen.
Martin Luther King wird allen Rassisten zum Gericht. Oder Edward Snowdon, er enthüllte weltweite Überwachungs- und Spionagepraktiken. Mit deren Hilfe können sich Geheimdienste enormen Einfluss auf unser Leben verschaffen. Edward Snowdon wird dem CIA zum Gericht. Ich lese von einer Frau, die immer mehr Menschen an ihrem Esstisch versammelt als Familienangehörige. Sie hat ihre Türen weit offen für die, die eigentlich nicht dazu gehören: Obdachlose, Junkies, Einsame, Seelisch Verwirrte. Und ich? Ich bin froh, wenn ich nach einem Tag Gemeindedienst meine private Wohnungstür hinter mir schließen kann. Endlich Ruhe, ausatmen, ausspannen. Wann ist das wirklich notwendig für meine Gesundheit und wann ist es einfach nur bequem? Jene gastfreundliche Frau wird mir zum Gericht. Das ist ein Prozeß der Erkenntnis: es kommt etwas ans Licht, es leuchtet etwas auf, es leuchtet etwas ein. Gewaltlos, sanftmütig, und kein Mensch kann es wieder ungeschehen machen. Wir reden in diesem Zusammenhang selten von Gericht. Doch ich habe für mich eine neue Facette entdeckt. Ich weiß noch genauer, warum ich das Gericht nicht missen möchte in meiner Glaubenswelt.
Im Gericht erfahren die Opfer von Unrecht und Gewalt Gerechtigkeit. Schuld wird aufgedeckt – Täter lernen unter Schmerzen die Folgen ihrer Taten kennen. Gottes Güte wird Erkenntnisse bewirken und die Sehnsucht nach Vergebung. Nicht nur bei bekannten Übeltäter. Auch bei mir. Doch ich ahne es - wie das genau ist mit Gottes Güte, das sprengt meine Vorstellungskraft.
So formuliert es auch Lothar Zenetti, der Dichterpfarrer
Einmal wird uns gewiss
die Rechnung präsentiert
für den Sonnenschein
und das Rauschen der Blätter,
die sanften Maiglöckchen
und die dunklen Tannen,
für den Schnee und den Wind,
den Vogelflug und das Gras
und die Schmetterlinge,
für die Luft, die wir
geatmet haben, und den
Blick auf die Sterne
und für alle die Tage,
die Abende und die Nachte,
Einmal wird es Zeit,
dass wir aufbrechen und
bezahlen,
bitte die Rechnung.
Doch wir haben sie
ohne den Wirt gemacht:
Ich habe euch eingeladen,
sagt der und lacht,
soweit die Erde reicht:
Es war mir ein Vergnügen!
(Lothar Zenetti, Sieben Farben hat das Licht, München 1981, S.121)
Was die Hölle selbst macht stille ….
Ein Mann erzählt, wie es ihn bewegt beim Gang über den Friedhof in dem Dorf, in dem er aufgewachsen ist. Dort liegen die Eltern, ein Teil seiner Geschwister, Verwandte und Nachbarn. Er sagt: da liegen meine Toten, lauter Menschen, die mir ins Leben geholfen haben. Ich bin weniger allein, wenn ich an diese Toten denke. Die da liegen sind meine Lehrer. Sie sagen mir, dass ich auch sterben werde. Sie sagen mir: was wir gekonnt haben, kannst du auch. Ja, ich kann es nachempfinden, was dieser Mann erlebt, auch wenn ich ein Großstadtkind bin. Ich habe keine Familiengräber, die ich besuchen kann. Aber je länger ich in einer Kirchengemeinde arbeite, desto mehr Bekannte habe ich auf dem Friedhof. Und wenn ich da bin, nehme ich mir oft noch etwas Zeit, Gräber zu besuchen, in denen vertraute Menschen liegen – Wehmut, Dankbarkeit, Zuneigung erfüllt mich, ja manchmal auch der Trost: wie du dein Leid getragen hast, das kann mir vielleicht helfen, wenn es mich einmal trifft.
Ich besuche die Toten und bete für Lebende. Beides begleitet mich durch den Alltag. Morgens, wenn ich eine kleine Zeit in der Stille gebetet habe, schließe ich mit einem Vaterunser ab, dann lege ich bestimmte Menschen Gott ans Herz, für die zu beten ich mir vorgenommen habe. Manchmal wenn die Zeit knapp ist, erinnere ich mit an eine chassidische Geschichte: Da wird ein Rabbi gefragt: wie schaffst du es, alle zu nennen, denen du mal versprochen hast für sie zu beten? Da antwortet der Rabbi: Ich sag einfach zu meinem Gott: ich bitt für alle, die in mein Herz eingeritzt sind. So halte ich es auch dann und wann.
Ob mein Beten etwas bewirkt - ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, warum der junge Familienvater, für den ich lange gebetet habe, dennoch hat sterben müssen. Auf diese Frage gibt es keine Antwort. Ich hab mich aber von dieser Frage noch nicht davon abhalten lassen zu beten. Es ist einfach etwas anderes: gute Wünsche zu habe für kranken und angefochtene Menschen oder zu beten.
Was ich noch üben möchte – auch für die Toten zu beten, im Alltag, nicht nur in unseren Gottesdiensten, bei denen das Gebet für Verstorbenen und ihre Angehörigen immer dazu gehört.
"Das Gebet für die Toten ist kein Versuch, Gott zu bestechen und ihn zu einem günstigen Urteil über die Toten zu bewegen. Ich sage es in einem Bild: Wir assistieren Gott bei seinem gütigen Urteil über unsere Toten und wir assistieren den Toten bei Gottes Blick auf sie."
(Fulbert Steffensky, Orte des Glaubens, Stuttgart 2017, S. 106)
So hat es ein Theologe formuliert. Nicht nur denken an meine Freunde unter den Toten, auch für sie beten, vielleicht so: Möge Gottes Kraft durch euch fließen, möge Gott euch vollenden und bewahren.