Die Bundestagswahl 2021 ist vorbei. Die Wähler*innen haben sich entschieden, die SPD (25,7 Prozent) mit einer knappen Mehrheit vor der Union (24,1 Prozent) zur stärksten Partei zu machen. Auf den Plätzen drei, vier und fünf folgen die Grünen (14,8 Prozent), die FDP (11,5 Prozent) und die AfD (10,3 Prozent). Und auch die Linke hat den Einzug ins Parlament knapp geschafft. Obwohl sie mit 4,9 Prozent unterhalb der 5-Prozent-Hürde liegt, wird sie dank drei gewonnener Direktmandate als Fraktion im Bundestag vertreten sein.

So sieht das vorläufige amtliche Endergebnis aus. Doch wie haben eigentlich christliche Wähler*innen abgestimmt? Das hat die Forschungsgruppe Wahlen untersucht. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass es sowohl Unterschiede im Wahlverhalten von Protestant*innen und Katholik*innen als auch zwischen christlichen und konfessionslosen Wähler*innen gibt. 

So wählten evangelische Wähler*innen:

SPD 30 Prozent
CDU 24 Prozent
Grüne 15 Prozent
FDP 11 Prozent
AfD 9 Prozent
Linke 4 Prozent

Damit liegen Wähler*innen, die sich zum protestantischen Glauben bekennen, ziemlich nahe am Durchschnitt der Gesamtheit der Wählenden. Die Union, für die sich 2017 noch 33 Prozent der Protestant*innen entschieden hatten, rutscht auf den zweiten Platz hinter die SPD (2017: 24 Prozent).

So wählten katholische Wähler*innen:

CDU 35 Prozent
SPD 23 Prozent
Grüne 13 Prozent
FDP 11 Prozent
AfD 8 Prozent
Linke 3 Prozent

Bei den Katholik*innen konnten die Unionsparteien also ihren Vorsprung vor der SPD halten. Allerdings hatten 2017 noch 44 Prozent der katholischen Wähler*innen für CDU und CSU gestimmt. Für die SPD hatten sich vor vier Jahren dagegen nur 18 Prozent entschieden.

So wählten konfessionslose Wähler*innen:

SPD 23 Prozent
Grüne 18 Prozent
CDU 15 Prozent
AfD 14 Prozent
FDP 12 Prozent
Linke 8 Prozent

Und auch, wenn CDU/CSU bei den christlichen Wähler*innen Federn lassen mussten: Ohne sie sähe es für die beiden Unionsparteien noch schlechter aus. Bei den Wähler*innen, die sich zu keiner Konfession bekennen, kam sie nur noch auf 15 Prozent. Damit liegt sie hinter Sozialdemokraten und Grünen auf Platz 3.

Knapp hinter der Union folgt die AfD, die bei den nicht-christlichen Wähler*innen übrigens deutlich besser abschneidet. Das gleiche gilt für die Linke. Die Zahlen zum Wahlverhalten nach Konfession zur Bundestagswahl basieren auf einer Befragung von 41.373 Wähler*innen am Wahltag.

So lässt sich also festhalten: 

  • Evangelische und katholische Wähler*innen wenden sich zunehmend von den Unionsparteien ab, sichern ihnen aber dennoch noch Platz 2 (vor allem die katholischen, unter denen die Union trotz Verlusten weit überdurchschnittlich abschneidet).
  • Konfessionslose Wähler*innen wählen deutlich öfter die AfD sowie die Linke als christliche Wähler*innen
  • Bei den Grünen und der FDP gibt es dagegen kaum Abweichungen im Wahlverhalten anhand der Konfession