31 Prozent der Jugendlichen in Bayern finden laut einer Umfrage, dass es zu wenig Ausbildungsplätze gibt. Aber mehr als die Hälfte (51 Prozent) zwischen 14 und 20 Jahren sagt, die Zahl der Stellen reiche aus. Das hat eine Befragung des Instituts "iconkids & youth" im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung (Gütersloh) ergeben.

Bayerische Jugendliche zuversichtlicher als in anderen Bundesländern

Bayerische Jugendliche seien damit deutlich zuversichtlicher als Jugendliche aus anderen Bundesländern, hieß es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie, für die 1.666 Jugendliche befragt wurden. Im Bundesschnitt meinten 37 Prozent, dass die Ausbildungsplätze nicht reichen. 48 Prozent hätten den Eindruck, es gebe genug Plätze, hieß es.

Bundesweit möchten 41 Prozent der Schülerinnen und Schüler auf jeden Fall eine Ausbildung machen. In Bayern strebt fast die Hälfte der Jugendlichen eine Ausbildung an (46 Prozent). In Niedersachsen liegt dieser Wert mit 47 Prozent noch etwas höher, während in Sachsen 18 Prozent sagen, dass sie Interesse an einer Ausbildung hätten.

Auch bei bayerischen Jugendlichen Sorgen

Trotz des hohen Interesses an einer Ausbildung machen sich auch bayerische Jugendliche Sorgen. 50 Prozent der Befragten denken, die Ausbildungschancen hätten sich wegen Corona verschlechtert. Die Jugendlichen merkten aber, dass in ihrem Bundesland die Ausbildungssituation deutlich besser als im Bundesschnitt sei, sagte Clemens Wieland, Ausbildungsexperte der Bertelsmann Stiftung. Für die Bundesebene fordert er zum Ausgleich von Ungleichgewichten auf dem Ausbildungsmarkt, eine im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbarte Ausbildungsgarantie zügig umzusetzen.

Bei Jugendlichen mit hoher Schulbildung gewinnt das Studium wegen Corona zusätzlich an Attraktivität, heißt es in der Studie. Bundesweit finde mehr als ein Drittel (36 Prozent) der angehenden Abiturientinnen und Abiturienten, dass ein Studium im Vergleich zur Ausbildung interessanter geworden sei. In Bayern seien es 32 Prozent.