Der Kinderschutzbund Bayern fordert Erwachsene dazu auf, bei der Umsetzung der Corona-Maßnahmen den Kindern und Jugendlichen ein Vorbild zu sein. Diese sähen die Infektionsschutzregeln pragmatisch und folgten ihnen, wenn die Erwachsenen dies auch täten, teilte der Verband am Donnerstag in München mit. Die Erwachsenen machten den Kindern das Leben in einer schweren Zeit leichter, wenn sie "unangenehme, aber aushaltbare Maßnahmen zum Schutz aller ergreifen, bis wir gesicherte Erkenntnisse haben".

Kinderschutzbund Bayern: Mit Kindern und Jugendlichen im Gespräch bleiben

Eltern und Pädagogen müssten weiterhin auf Fragen der Kinder zu den Hygieneregeln eingehen und partizipativ mit ihnen im Gespräch zu bleiben, gerade auch über ihre Gefühle.

Die Sorge vieler Eltern und Fachkräfte um das Wohl der jungen Generation sei gut zu verstehen, so der Kinderschutzbund:

"Wir bedauern es zutiefst, dass Kinder und Jugendliche aktuell nicht unbeschwert ihr Leben genießen können."

Die pädagogisch-psychologische Sichtweise stehe zurzeit in vielen Punkten im direkten Gegensatz zum aus ärztlicher Sicht nötigen Gesundheitsschutz.

Forderungen des Kinderschutzbundes an die Politik

Der Verband fordert von der Politik unter anderem, unbürokratisch in den Lüftungsschutz in Schulen und Kitas zu investieren. Die Digitalisierung von Schulen und die hybride Beschulung müssten vorangetrieben werden.

Ärmeren Familien müssten die notwendigen Endgeräte fürs Homeschooling zur Verfügung gestellt und Lehrkräften wie Erziehern FFP2-Masken und regelmäßige Corona-Tests angeboten werden.

Verband: Gemeinsam gut durch die Zeit kommen

Die Regel, dass ein Kind nur jeweils ein anderes treffen sollte, interpretiert der Verband nach bestimmten Fragen: Wen treffe ich analog, wen per Videokonferenz? Wem schreibe ich Briefe, wen treffe ich am Gartenzaun oder beim Spaziergang? Wie oft treffe ich wen wann? Es gehe um einen achtsamen Umgang miteinander und um gemeinsame Absprachen statt um Verbote, hieß es.

Laut Verband gilt es, gemeinsam gut durch diese Zeit zu kommen und nebenbei den Kindern zu zeigen, "wie man zusammen in einem demokratischen Land Krisen übersteht und ein gelingendes Miteinander leben kann".