Erwin Schelbert bezeichnet sich als Friedensaktivist. Er gehört zu den Gründern einer Gruppe, die die Besucher der Münchner Sicherheitskonferenz davon überzeugen wollen, dass es auch noch andere Wege zum Frieden gibt, als Waffen und Militär. Es sind schwere Zeiten für Friedensaktivisten.
Die Kriege in der Ukraine und seit kurzem in Israel haben auch viele in ihren Reihen verunsichert, wenn es um Waffenlieferungen und militärische Unterstützung geht. Doch für Erwin Schelbert steht fest, dass es nur einen Frieden ohne Waffen und ohne Gewalt geben kann. Wichtig ist aber Dialogbereitschaft beider Parteien und auch der Wille, der anderen Seite zuzuhören. So könnte es eine Einigung geben, die für alle zufriedenstellend und damit auch nachhaltig ist.
Aktivist gibt die Hoffnung nicht auf
"Es ist zum verzweifeln", sagt Erwin Schelbert und bedauert den Rückschritt ins Militärische. "Da waren wir wohl in den 1990er Jahren etwas zu sorglos". Aber trotzdem gibt er die Hoffnung nicht auf. Er weist auf die Erfolge der Graswurzelbewegungen hin - auf die Klimakonferenz, die zwar langsam vorankommt, aber vor einigen Jahren noch für viele unvorstellbar war.
"Die Welt ist nicht schwarz oder weiß, die Antworten lauten selten ja oder nein."
Das sollten wir schon unseren Kindern beibringen. In den Familien und den Schulen sollte mehr Demokratie eingeübt werden. Gewaltlose Sprache sei ein weiterer Schritt. Auf die Frage, ob sich der Einsatz lohnen würde, antwortet Schelbert: "auch wenn es sich nicht lohnen würde - in dem Moment, wo ich davon überzeugt bin, dass es richtig ist es zu tun, dann darf ich nicht nur auf den Erfolg schauen. Dann muss ich es tun."
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