Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm, hat zu Christi Himmelfahrt zu Gottvertrauen in Krisenzeiten hingewiesen. "Christi Himmelfahrt heißt nicht, dass Christus weg ist, sondern das genaue Gegenteil: Christus ist da und öffnet den Himmel für uns", erklärte der bayerische Landesbischof: "Die Gegenwart Christi in Corona-Zeiten spüren wir im Gebet, im wechselseitigen Beistand, den Menschen sich geben, in der Gemeinschaft, die wir erfahren."

Diese Gemeinschaft übersteige nationale, religiöse und kulturelle Grenzen und "führt uns in eine weltweite Solidarität bei der Bewältigung der Pandemie", fügte Bedford-Strohm hinzu. Der Himmelfahrtstag mache klar: "Der auferstandene Jesus ist nicht mehr sichtbar, so wie er den Jüngern damals sichtbar geworden ist. Aber er ist da, mit der Kraft seines Geistes, mit der Kraft seiner Liebe, mit der Kraft seines Trostes."

Christi Himmelfahrt wird seit dem vierten Jahrhundert immer 40 Tage nach Ostern begangen. Biblische Grundlage ist neben dem Markus- und dem Lukas-Evangelium das erste Kapitel der Apostelgeschichte im Neuen Testament. Dort steht, dass der nach seiner Kreuzigung vom Tod auferstandene Jesus Christus vor den Augen seiner Jünger "aufgehoben" wurde: "Eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken" (Apostelgeschichte 1,9).

Zahlreiche Kirchengemeinden feiern ihre Himmelfahrtsgottesdienste traditionell im Freien. Unter den derzeitigen Corona-Bedingungen wird laut EKD auf diese Tradition verstärkt zurückgegriffen. Weiterhin bieten viele Kirchengemeinden aber auch Gottesdienste in digitalen Formaten an.