"Ways - Songs of the Core"

Wenn bei "Ways - Songs of the Core" rund 35 musikbegeisterte Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammenkommen, dann geht für den Initiator Christian Probst, gleichsam ein Traum in Erfüllung.

Lateinamerikanische Rhythmen, balladesker Edel-Pop, fernöstliche Tonleitern und fetter Satzgesang - echte "Weltmusik" hat sich der Pfarrer und Referent im Amt für Gemeindedienst bei seinen Psalmen-Vertonungen ausgedacht. Kein Lied gleicht dem anderen, hinter jedem Takt steckt eine neue Hörüberraschung.

Gesungen wird in Koreanisch, Spanisch, Französisch, Kisuaheli, Chinesisch, Russisch, Ukrainisch, Alt-Hebräisch, Persisch, Englisch, Portugiesisch und Deutsch. Trotz dieses mannigfaltigen Crossovers sind die Stücke eingängig. Sprachen und Stile verschmelzen wie aus einem Guss. Die staatlich geprüfte Singschullehrerin und ausgebildete Diakonin Sandra Schwarz leitet den Chor und hat die musikalische Gesamtleitung der Konzerte.

"Ich wollte schon seit meinem Studium Psalmen vertonen und diese mit Interpreten verschiedener Muttersprachen und Lebenswege in interkultureller Gemeinschaft und multilingual zusammen auf die Bühne bringen", erklärt Christian Probst. 

Inspiriert zum Titel haben ihn die biblischen Texte der Psalmen der Söhne Korachs, weil sie "zu ganz unterschiedlichen Wegen auf der Welt passen", stellt Probst fest. Die Psalmen stünden für Schutz (Psalm 46) oder Vergänglichkeit (Psalm 49).

Die jeweiligen Interpreten beim Musikprojekt haben die Texte in eigene Worte in ihrer Muttersprache gefasst. So wird zum Beispiel Psalm 42 zu einem sehnsuchtsvollen Latin-Soul-Stück auf Portugiesisch oder Psalm 48 zu einem Rock'n'Roll mit russischem Text. Die thematische Bandbreite reicht vom Hochzeitslied bis zur Totenklage.

Erfahrungen von Christian Probst

Probst hat in den vergangenen Jahren schon viel Musik gespielt und geschrieben, unter anderem die jeweilige Jahreslosung vertont und sogar Videos dazu produziert.

"Ways" ist sein bislang ambitioniertestes Projekt, zu dem er monatelang Musikschaffende aus allen Himmelsrichtungen eingeladen hat. Die Kontakte entstanden teilweise über Mission EineWelt und andere kirchliche Einrichtungen wie dem Amt für Jugendarbeit.

Weitere Mitglieder

Aus der Ukraine stammt Alexander Zavarotnii, der vor dem Krieg in seiner Heimat bereits in einem Chor gesungen und in einer Band Schlagzeug gespielt hat.

"Mir ist neben der Musik auch die Gemeinschaft wichtig, neue Leute kennenzulernen und die Atmosphäre zu genießen", meint er.

Die Iranerin Mozhgan Najafi wohnt seit sechs Jahren in Deutschland und singt seitdem in verschiedenen Formationen in Nürnberg und Bamberg mit.

"Ich singe für Gott, der steckt in allem, was uns umgibt", sagt sie.

Mit ihrer eindringlichen Alt-Stimme brilliert sie bei einem Solo-Stück bei "Ways", wie auch Sergio Rios Carrillo aus Nicaragua seinen Auftritt bei einem typisch lateinamerikanischem Lied hat. In seiner früheren Arbeit für "Mission EineWelt" unterstützte er Musikprojekte mit Jugendlichen aus seiner Heimat.

Ihn begeistert die Vielfalt der Melodien ebenso wie die tief gehenden Texte. "Christian hat sogar eine Trompete in mein Lied mit hineingebracht, wie das in typisch südamerikanischer Musik üblich ist", freut er sich.

"Unser Ensemble besteht aus Menschen aus verschiedenen sozialen Kontexten und Religionen. Was aber alle verbindet, ist die tiefe Lebensnähe der Texte, die eine tiefe Verbindung zwischen ihnen und zu Gott schafft", meint Probst.

Die Erfahrungen der letzten Monate in den Proben mit Chor, Solisten und Band fasst er so zusammen: "ein Hammergefühl".

Ways Musikprojekt
Bei der Probe zum Ways-Musikprojekt im Amt für Gemeindedienst in Nürnberg.

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden