Allein in Deutschland begehen an die 800.000 Menschen den Weltgebetstag. Das ökumenische Event wird weltweit in über 140 Ländern begangen. Jährlich steht ein anderes Land im Mittelpunkt. In diesem Jahr ist es Palästina. Der Hamas-Terror vom 7. Oktober 2023 und die folgende Bombardierung Gazas durch Israel machen den diesjährigen Weltgebetstag zu einem besonderen Ereignis, und das, obwohl die Auswahl Palästinas für 2024 eher zufällig war, wie Heidi Sprügel weiß. Sie ist seit Jahren im Organisationsteam für den Kirchenkreis Bayreuth.

Palästina wurde schon 2017 ausgewählt

Das Motto stammt aus dem Jahr 2017, als es bei der Weltkonferenz festgelegt wurde. Auch das Thema "durch das Band des Friedens" wurde damals vom internationalen Komitee des Weltgebetstags in New York als Schwerpunkt festgelegt. Obwohl einige es für unpassend in der gegenwärtigen Situation halten, betrachtet Sprügel diese Ermahnung als Hoffnungsschimmer. "Die Worte, die Paulus damals schrieb, sind eine Hoffnung. Sie rufen nach einem Frieden, um den man bitten sollte, und der sich wie ein Band zwischen den Menschen neu knüpfen soll."

Trotz der Herausforderungen bleibt der Kern des Weltgebetstags erhalten. Kleinere Anpassungen wurden im Begleitheft vorgenommen, doch die Originaltexte palästinensischer Autorinnen blieben unverändert. Ein markanter Unterschied war jedoch das Titelbild, das nun durch das offizielle Logo des Weltgebetstags ersetzt wurde. Sprügel erklärt, dass dies auf die politischen Überzeugungen der ursprünglichen Künstlerin zurückzuführen sei, die nicht im Einklang mit den Werten des Weltgebetstags standen.

Einblick in andere Ländern und deren Religiosität

Der Weltgebetstag bietet jedes Jahr einen Einblick in die Kultur, Gesellschaft und Religiosität verschiedener Länder. Besonders die musikalische Vielfalt, einschließlich melancholischer arabischer Melodien, fasziniert Heidi Sprügel. "Ein Lied mag ich besonders gern, da kommt das Wort Menschheits-Friedens-Traum vor, und das ist ein ganz schönes Bild, an dem man sich auch ein bisschen als Vision anlehnen kann."

Der 1. März 2024 wird ein besonderer Tag, ein Weltgebetstag, der sich von anderen unterscheidet. "Normalerweise erleben wir Freude durch Tänze, Speisen und Fahnen", bemerkte Sprügel. "Dieses Jahr wird es anders sein, da Palästina im Krieg ist. Aber unser Ziel bleibt klar: Wir setzen ein Zeichen für den Frieden."

Interessierte können auf der Website des Weltgebetstags die teilnehmenden Gemeinden in der Region finden. Trotz der Herausforderungen in diesem Jahr wird auch der Weltgebetstag 2024 eine Erinnerung an die universellen Werte von Frieden, Liebe und Zusammenhalt sein. "Es ist mir ganz wichtig, dass wir deutlich den Frieden und das Gebet in den Mittelpunkt stellen und den Finger hochhalten", betont Heidi Sprügel.

Weltgebetstag 2024

Jeden ersten Freitag im März findet weltweit der Weltgebetstag statt. Gestaltet und organisiert von Frauen in über 120 Ländern, steht alljährlich ein Land im Mittelpunkt.
Am ersten März 2024 ist wieder soweit und das Land um das es sich in diesem Jahr dreht, ist Palästina unter dem Motto „durch das Band des Friedens“

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