Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien hat in einer Stellungnahme zu den Parlamentswahlen in Italien ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht. Das Wahlergebnis, das einen klaren Sieg des rechten Lagers bedeutet, sei

"Zeichen für eine Gesellschaft, die von Ängsten umgetrieben und auf der Suche nach Antworten ist".

Der Krieg, die Energiekrise sowie langfristigen sozialen Auswirkungen der Pandemie hätten das Klima von Misstrauen und Angst unter den Italiener*innen verstärkt, heißt es weiter. Die künftige Regierung müsse darauf hinwirken, dass der allgemeine Zustand der Angst überwunden werde. Denn dieser führe zu sozialer Desorientierung, neuer Armut, Diskriminierung und gefährlichen Formen von Vorurteilen und Gewalt.

Zutiefst beunruhigende Anzeichen

Das Wahlergebnis bestätige einen europäischen Trend - in Italien weise er jedoch besondere Merkmale auf, erklärt die ELKI:

"Schon während des Wahlkampf gab es Anzeichen, die uns zutiefst beunruhigt haben."

Dennoch könne nur der Dialog aus dieser Situation herausführen, um ein adäquates Klima für ein Land, Italien, wiederherzustellen, auf das Europa weiterhin mit Vertrauen blicken können müsse:

"Die Polarisierung der Welt in Einflusssphären und in alte Trennungen schafft den Nährboden für neue Konflikte, die heute nicht nur aufgrund der Qualität der Waffentechnologie immer zerstörerischer werden, sondern auch, weil sie auf wirtschaftlichen Ebene in erster Linie die Ärmsten der Gesellschaft treffen und vernichten - während die Macht der Starken kaum davon tangiert wird."

Hier finden Sie die gesamte Stellungnahme.

Rechtsradikale Partei stellt Ministerpräsidentin

Bei der Parlamentswahl in Italien am 25. September hatte sich die Allianz um die rechtsradikale Fratelli d'Italia durchgesetzt. Das Bündnis besteht aus der Partei unter der Vorsitzenden Giorgia Meloni, der rechtspopulistischen Lega von Ex-Innenminister Matteo Salvini und der rechtskonservativen Forza Italia des früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.