Der Bandname ist irreführend. Denn monoton klingt das nicht, was Sängerin Elisa Geyer, Keyboarderin Julia Schneider, Schlagzeuger Florian Bergthold und Gitarrist Florian Schels so fabrizieren: Da wird Joris' Deutschpop-Hit "Glück auf" oder auch mal Herbert Grönemeyers "Bleibt alles anders" gecovert, aber auch eine erstaunlich poppige und trotzdem getragene Version von Siegfried Fietz' Vertonung von Dietrich Bonhoeffers "Von guten Mächten wunderbar geborgen" angestimmt.
Sängerin mit wunderschöner Stimme
"Wir spielen auch bewusst ein bisschen mit dem Namen und der Erwartungshaltung dahinter", erklärt Florian Bergthold, der die Band zusammen mit dem anderen Florian gegründet hat. Bereits in früheren Jahren spielten die beiden zusammen, wollten sich 2019 aber neue Leute zum Musikmachen suchen. In Julia fanden sie eine passende Frau für die Tasten. Und als es um den Gesang ging, habe sich Florian daran erinnert, dass seine Freundin Elisa eine wunderschöne Stimme hat.
In der Tat trägt der glockenhelle Sopran der 22-Jährigen, mit dem sie auch schwindelerregende Höhen erreicht, den Sound der Band. Dessen Fundament legen die beiden Florians mit ihrer Rhythmusarbeit. Julia setzt schließlich Harmonien und melodiöse Farbtupfer und wechselt sich mit dem Gitarren-Florian ab, wenn dieser zu Solopartien aufspielt.
Band spielt oft bei Gottesdiensten
Diese Mischung hat schon viele Veranstalter von Konzerten überzeugt. "Monotone" spielte bei einigen Gottesdiensten, auch die Lorenzkirche war schon einmal Spielort bei einem Festakt - ein eindrucksvolles Erlebnis für das Quartett. "Es ist schon seltsam, wenn man in dieser altehrwürdigen Kirche plötzlich Verstärker und Drums aufbaut und dann loslegt", erinnert sich Florian Bergthold.
Dass kurz nach der Bandgründung die Corona-Pandemie begann und Auftritte sowie Proben plötzlich nicht mehr möglich waren, stellte die Vier natürlich vor eine Herausforderung. Andererseits hatte die neuartige Situation auch etwas Positives: "Plötzlich waren Online-Formate für Gottesdienste angesagt, und da waren wir als Band dann zur Gestaltung gefragt", meint Florian. Folglich findet man auf dem YouTube-Kanal der Gruppe jede Menge Videos. Eines wurde auch im lokalen TV-Sender "Frankenfernsehen" ausgestrahlt.
Neuer Zugang zu bewährten Stoffen
Auch mehrere hundert Jahre alte Kirchenlieder können jungen Menschen inhaltlich und auch musikalisch noch etwas geben, meint Florian.
"Es muss ja nicht immer die Orgel spielen. Wenn dann plötzlich eine Band das Ganze intoniert, finden viele einen neuen Zugang zu den bewährten Stoffen. Für uns eine wichtige Form, den Gottesdienst zu bereichern".
Doch es sind nicht nur Gottesdienste, für die "Monotone" aus ihrem rund dreistündigen Set schöpfen. Die Band spielte bereits auf Schulveranstaltungen und kann sich vorstellen, auch weltliche Feste mit ihrem Repertoire zu bespielen. Das besteht neben christlichen Stücken aus einigen Klassikern der Rock- und Pop-Geschichte sowie viel Deutschrock und -pop.
Ein besonderes Erlebnis war der Gig bei einem Fest der "Lebenshilfe" mit behinderten Menschen vor der Bühne. "Die gehen ganz anders mit, freuen sich total", erklärt Elisa.
Sängerin hat ersten eigenen Song geschrieben
Die 22-Jährige hat auch den ersten eigenen Song der Band mit eingebracht: "Jetzt mal wir" ist eine einfühlsame Ballade, die in der ersten "Welle" der Pandemie entstanden ist.
"Ich war gerade bei meinem Freund, als ich einen Anruf von zuhause erhielt mit der Bitte, vorerst nicht heim zu kommen, weil möglicherweise ein Familienmitglied Corona hat. Ich blieb dann gleich eine Woche lang und habe diese seltsamen Gefühle dann im Lied verarbeitet", erzählt sie. Und Elisa hat noch mehr Songs im Gepäck, die vielleicht bald einstudiert werden.