Die heftigen Regenfälle am Donnerstag in Nürnberg haben die mittelalterliche Lorenzkirche voll erwischt. Zwischen einer Kurzandacht und dem Gottesdienst, der um 18.30 Uhr beginnen sollte, haben sich die Wassermassen über das Dach einen Weg in die Kirche gebahnt, erzählte Pfarrerin Claudia Voigt-Grabenstein dem Sonntagsblatt am Freitag.

"Sowas habe ich noch nicht erlebt. Es kam wie ein Wasserfall nach unten."

Die gesamte Südseite im Langhaus sei betroffen. "Es waren nicht die Ziegel, das Dach wurde ja erst komplett neu gedeckt", sagte die Pfarrerin. Das Wasser sei wahrscheinlich über die Regenrinnen nach oben gedrückt worden und sei dann über kleinste Öffnungen nach innen gelangt.

Andere Innenstadtkirchen nicht betroffen

Mithilfe der Feuerwehr seien Tonnen aufgestellt worden, um das Wasser aufzufangen. "Die Orgeln sind Gott sei Dank trocken geblieben, es sind auch keine Kunstwerke betroffen." Da der Orgeltisch wegen des Gottesdienstes offen war, sei dort Wasser eingedrungen, weswegen die Elektrik überprüft werden müsse.

Man habe am Freitagmorgen die Türen geöffnet und hoffe, dass das warme und sonnige Wetter helfe, die Feuchtigkeit schnell aus der Kirche zu bekommen und dass auch die Sitzpolster wieder trocknen.

"Die Architekten sind da und der Orgelsachverständige. Wir müssen jetzt erst einmal alles überprüfen", sagte Voigt-Grabenstein.

Die anderen Innenstadtkirchen St. Sebald, St. Jakob und St. Egidien hätten das Unwetter gut überstanden.

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