Der Verein Studienzentrum für evangelische Jugendarbeit in Josefstal hat heute offiziell gegen den kürzlich gefassten Beschluss des Landeskirchenrats protestiert. Der Landeskirchenrat hat entschieden, die finanzielle Unterstützung für das Tagungshaus Josefstal einzustellen und zukünftig nur noch die inhaltliche Arbeit des Vereins zu fördern.

Der Vorsitzende des Studienzentrums für evangelische Jugendarbeit in Josefstal e.V. , Albert Schweiger, äußerte sich kritisch zu dieser Entscheidung:

"Wir verstehen die Notwendigkeit von Sparmaßnahmen, doch der Entzug der Unterstützung für unser Tagungshaus, eines der am besten bewerteten Häuser in der jüngsten Untersuchung der bayerischen evangelischen Tagungshäuser, ist nicht nachvollziehbar. Ohne diese Einrichtung werden wichtige Bildungsangebote gefährdet, wie die Orientierungstage für Schulklassen und der Europäische Ökumenische Studienkurs."

Der Vorstand des Studienzentrums betont die Bedeutung des Tagungshauses als einen modernen spirituellen Ort mit evangelischer Prägung, einen Bildungsort für Natur & Spiritualität und als Begegnungsort für Ehrenamtliche und Hauptberufliche in der Evangelischen Jugend. Die Abschaffung dieser Einrichtung würde auch bedeutende ökonomisch-finanzielle Beiträge der Landeskirche zunichte machen.

Angesichts der aktuellen Situation prüft der Verein verschiedene Handlungsoptionen. Der Verein schlägt jedoch vor, dass die Evangelische Landeskirche in Bayern (ELKB) einmalige finanzielle Beiträge zur energetischen Sanierung und Erweiterung des Tagungshauses leistet. Diese Maßnahmen könnten nicht nur das Haus erhalten, sondern auch dessen wirtschaftliche Führung verbessern.

Entscheidung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

Auch fürs Studienzentrum Josefstal wird es eng - zumindest als eigenes Gästehaus. Die inhaltliche Arbeit soll von der evangelischen Kirche in Bayern "weiter gefördert" werden, nicht aber der Ort. Das Studienzentrum Josefstal hat als Verein dagegen protestiert.

Die Tagungs- und Gästehäuser sind in vielen Fällen Aushängeschilder für die evangelische Kirche - aber oft auch eine große finanzielle Belastung. Die Landessynode hatte deshalb im März 2022 beschlossen, die von der Landeskirche bezuschussten Tagungshäuser von externen Gutachtern nach einem Kriterienkatalog bewerten zu lassen.

Bis 2030 will die Landeskirche nun ihre Zuschüsse in diesem Bereich auf neun Millionen Euro pro Jahr begrenzen. Seit April 2023 liegt das Gutachten vor, viele Gespräche mit den Häusern wurden geführt. Ende November wurde dann unter anderem bekannt, dass das Wildbad Rothenburg geschlossen wird. Ganz sicher weiter auf der finanziellen Zuwendungsliste der Landeskirche stehen  nur noch fünf Häuser. Hier mehr dazu lesen

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