Aktuell im Newsticker:
Ringen um die Zukunft von Wildbad Rothenburg
Mittwoch, 13. Dezember 2023, 11:56 Uhr
Angesichts anhaltender finanzieller Herausforderungen strebt die Landeskirche den Verkauf des Wildbads Rothenburg an. Eine Innovationswerkstatt prüft nun alternative Perspektiven, um das vermeintliche Millionengrab möglicherweise durch eine kreative Umnutzung in eine rentable Investition zu verwandeln. Gibt es Wege, das historische Anwesen profitabel zu gestalten? Eine Analyse von epd-Chefredakteur Daniel Staffen-Quandt.
Referenten der evangelischen Erwachsenenbildung: Wildbad als kirchennahes Haus erhalten
Montag, 04. Dezember 2023, 14:42 Uhr
Der geplante Rückzug der Landeskirche aus dem Wildbad Rothenburg sorgt weiter für Diskussionen. In einem offenen Brief wenden sich drei langjährige Referent*innen der evangelischen Erwachsenenbildung an die Dekanin Jutta Holzheuer.
In diesem begrüßen sie ausdrücklich den von der Dekanin ins Spiel gebrachten Vorschlag einer Zukunft der Einrichtung als Ideenschmiede. Sie hätten ein großes Interesse am Fortbestehen des Wildbades mit seinen gegenwärtigen Möglichkeiten.
"Das Gesprächsangebot der Dekanin und des Wildbad-Beirates begrüßen wir deshalb."
Es gehe darum, das Wildbad nicht als kirchliches, aber als kirchennahes Haus zu erhalten und neu aufzustellen. Ob ein solcher Rettungsversuch gelinge, werde zeigen, ob ein hinreichendes Interesse der Zivilgesellschaft und ihrer Institutionen, namentlich Kirchen, Religionsgemeinschaften, Betriebe und Gewerkschaften, bestehe.
"Es geht darum, neue und vielleicht auch ungewohnte Möglichkeiten inhaltlicher, finanzieller und institutioneller Zusammenarbeiten phantasievoll auszuloten."
Zwei Jahre habe man dazu Zeit, die Evangelische Erwachsenenbildung in der Region sei zur Zusammenarbeit bereit.
Unterschrieben ist der offene Brief von Maria Rummel, Gottfried Orth und Oliver Gußmann.
Update: Wildbad-Mitarbeiter kritisieren Kirchenleitung - "Falsches Signal"
Montag, 04. Dezember 2023, 13:34 Uhr
Die Mitarbeitendenvertretung (MAV) des Wildbads Rothenburg hat auf die von der Landeskirche beschlossene Schließung der Tagungsstätte und den geplanten Verkauf der Immobilie mit scharfer Kritik reagiert. Die Entscheidung der Kirchenleitung habe bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern "Trauer, Wut, Empörung und absolutes Unverständnis ausgelöst", heißt es in einer von der MAV am Montag verbreiteten Stellungnahme. Die Gründe für die Schließungspläne seien den Beschäftigten außerdem "bisher nicht transparent und nachvollziehbar kommuniziert worden", heißt es in der Stellungnahme weiter.
Die MAV verweist in ihrer Stellungnahme auf "ein äußerst erfolgreiches Jahr mit einem neuen Umsatzrekord" und einer Auslastung von mehr als 60 Prozent. Das Wildbad sei als Tagungsstätte äußerst beliebt - und auch als Kulturort gefragt. Mehr als 90 Kulturveranstaltungen hätten stattgefunden, dazu 16 Haustagungen. Es sei das "völlig falsche Signal", wenn sich die Kirche in Form des Wildbads Rothenburg "gerade in der schwierigen sozialen, finanziellen, ökonomischen und ökologischen Situation derzeit", aus dem Leben der Menschen noch weiter zurückziehe. Mit der Schließung würde für viele ein wichtiger "Lebensbaustein" wegbrechen.
Ebenfalls am Montag meldeten sich Vertreter der Evangelischen Erwachsenenbildung zu Wort - darunter auch der bekannte Rothenburger Tourismuspfarrer und Pilgerexperte Oliver Gußmann. Sie begrüßten ausdrücklich die unter anderem von der Rothenburger Dekanin Jutta Holzheuer angekündigte "Ideenwerkstatt", in der man nach Wegen suchen will, das Wildbad zumindest als kirchennahes Haus zu erhalten. Das sei allerdings nicht einfach, sagte Holzheuer vergangene Woche, weil zuerst hohe Investitionen für einen wirtschaftlichen Betrieb nötig wären. Aktuell bezuschusst die Kirche das Haus jährlich mit hohen sechsstelligen Beträgen.
Vor rund einer Woche war bekannt geworden, dass die Landeskirche ihre Zuschüsse für kirchliche Tagungs- und Gästehäuser auf weniger Einrichtungen als bislang konzentrieren wird. Laut einem dreiseitigen Papier der bayerischen Kirchenleitung steht fest, dass das Wildbad "zeitnah geschlossen und verkauft" werden soll. Eine Bestandsgarantie bis 2030 erhalten bislang nur fünf Tagungs- und Gästehäuser. Die Entscheidung fußt auf einer Gutachter-Analyse anhand eines Kriterienkatalogs. Die Entscheidung ist Teil eines Reformprozesses der bayerischen Landeskirche, die künftig mit weniger Geld auskommen muss.
Bornowski weist Vorwürfe aus Lokalpolitik zurück
Mittwoch, 29. November 2023, 11:15 Uhr
Die Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski hat die scharfe Kritik des Rothenburger Oberbürgermeisters Markus Naser an der geplanten Schließung der evangelischen Tagesstätte Wildbad Rothenburg zurückgewiesen. Sie habe den Oberbürgermeister bereits am 12. Oktober über die drohende Schließung informiert, sagte Bornowski am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie wies damit Äußerungen Nasers und anderer Lokalpolitiker zurück, dass die Stadtverwaltung nicht vorab informiert wurde und ihre Informationen erst über Anfragen von Pressevertretern erhalten habe.
Naser hatte bereits am Montagabend im Kultur- und Tourismusausschuss des Stadtrates laut "Fränkischer Landeszeitung" (Mittwoch) den Bewertungsprozess der Gäste- und Tagungshäuser durch die Landeskirche als "Scheinprozess" bezeichnet. Die Spitze der Landeskirche habe von Anfang an eine Schließung des Wildbads betrieben, sagte der Politiker. Alles, was danach gekommen sei, sei eine "reine Alibi-Veranstaltung und eine Pseudo-Objektivierung des ganzen Prozesses" gewesen. Das ganze Vorgehen sei "unterirdisch", er sehe keine Chance mehr für das Wildbad: "Es ist durch. Diese Geschichte, da ist nichts mehr zu retten", sagte Naser.
Bornowski wies auch diese Vorwürfe allesamt zurück. Der Bewertungsprozess sei in drei Kategorien erfolgt. Das Wildbad habe in allen Kategorien schlecht abgeschnitten. Bei den baulichen und betriebswirtschaftlichen Kriterien habe sich der Landeskirchenrat, der von der Landessynode zu diesem Prozess bereits im März 2022 beauftragt wurde, auf die Analyse externer Gutachter gestützt. Die inhaltliche Arbeit der Tagungshäuser sei vom Team "Prozess und Konzentration" bewertet worden - unter anderem mit dem Kriterium, ob die inhaltliche Arbeit zwingend an die jeweilige Lokalität gebunden ist oder auch an einem anderen Ort stattfinden könnte.
Wenn Naser zudem öffentlich behaupte, das Wildbad mache aktuell nur ein kleines Defizit, sei das schlicht falsch. Das Minus liege derzeit bei knapp einer Million Euro jährlich, davon seien 500.000 Euro Rückstellungen für künftige Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen. Zwar sei die aktuelle Bausubstanz des Wildbads in der Tat nicht schlecht. "Aber um das Wildbad dauerhaft wirtschaftlich betreiben zu können, müsste erst mal massiv investiert und die Zahl der Übernachtungszimmer erhöht werden", betonte Bornowski. Die Pläne dafür lägen bereits vor: "Die Landeskirche kann sich so eine Investition aber angesichts der Finanzlage nicht leisten."
Bornowski verwies auf die geplante Ideenschmiede für die Zukunft des Wildbads. In diesem "Thinktank" wollen sich Vertreter aus Politik, Gesellschaft, Hochschulen und Kirche Gedanken darüber machen, wie die drohende Schließung des Wildbads Ende 2025 doch noch verhindert werden kann. Die Landeskirche stellt dann zwar ihre Bezuschussung ein - sollte aber beispielsweise ein Investor gefunden werden, könnte das Wildbad fortbestehen. Rothenburgs Dekanin Jutta Holzheuer sagte, dies sei aber ein durchaus "schwieriges Unterfangen, da dies ohne hohe Investitionen nicht möglich sein wird".
Rothenburger Leiter Wolfgang Schuhmacher: Trauer, Empörung und Unverständnis
Dienstag, 28. November 2023, 14:38 Uhr
Der Leiter der Tagungsstätte in Wildbad Rothenburg, Wolfgang Schuhmacher, erklärte, die Mitarbeitenden hätten mit Trauer, Empörung und Unverständnis reagiert. Zahlreiche Mitarbeiter hätten leidenschaftlich für den Erhalt der Tagungsstätte argumentiert. Er kritisierte, dass die Schließung am Ende eines Jahres bekannt werde, in dem die Mitarbeitenden ein Umsatzplus von 37 Prozent im Vergleich zu 2018 erzielt hätten und die aktuelle Auslastung 60 Prozent betrage.
Schuhmacher verwies auf den Erfolg der Tagungsstätte: Es habe im laufenden Jahr 16 Haustagungen gegeben, die zu allen Facetten der "Christlichen Lebenskunst" entwickelt worden waren - mit Angeboten wie christliches Yoga, Achtsamkeitsübungen, Naturerleben und Meditation. Darüber hinaus fanden 2023 über 90 Kulturveranstaltungen im Wildbad statt. Weite Beachtung, so Schuhmacher, finde auch das Kunstprojekt "Art Residency Wildbad", das viele Besucher angezogen habe. Zählungen hätten ergeben, dass in diesem Jahr mehr als 10.000 Menschen den Weg ins Wildbad gefunden haben, um hier bei freiem Eintritt Kultur und Kunst zu erleben.
Die Mitarbeitenden hätten gegenüber der Landeskirche deutlich gemacht, dass sie Verlässlichkeit hinsichtlich des weiteren Vorgehens, vor allem einen Zeitplan bräuchten. Es müsse sichergestellt werden, dass die Arbeit des Wildbades geordnet und das große Engagement der Mitarbeitenden würdigend beendet werde, so Schuhmacher. So sei etwa ein Termin mit der Mitarbeitervertretung geplant.
"Ideenschmiede" will Rettungsversuch für Wildbad Rothenburg starten
Dienstag, 28. November 2023, 11:28 Uhr
Der sogenannte Beirat des Wildbads Rothenburg hat zusammen mit Lokalpolitik, regionalen Kirchenvertretern und weiteren Personen eine Ideenschmiede ins Leben gerufen, um die drohende Schließung der Tagungsstätte Ende 2025 doch noch zu verhindern. "Die Nachricht, dass die Landeskirche nicht mehr für den Unterhalt des Wildbads aufkommen wird, ist ein schwerer Schlag für alle Mitarbeitenden, die kirchliche Landschaft und die Region", sagte die Rothenburger Dekanin Jutta Holzheuer am Dienstag. Gleichzeitig komme das Aus nicht unerwartet, die Einrichtung ist seit Jahren defizitär.
Holzheuer sagte, die Ideenschmiede soll "in den verbleibenden zwei Jahren ein Konzept entwickeln, wie das Wildbad auf eigene finanzielle Füße gestellt werden kann". Die Rothenburger Dekanin ist dabei aber durchaus realistisch: "Ein schwieriges Unterfangen, da dies ohne hohe Investitionen nicht möglich sein wird." Doch das Wildbad besitze "erhebliches Entwicklungspotenzial", einen großen Rückhalt vor Ort und sei außerdem "jeden Versuch wert, als kirchennahes Haus gerettet zu werden". An der Ideenschmiede - die sich als "Thinktank" für das Wildbad versteht - will sich auch der Ansbacher Dekan Matthias Büttner beteiligen, hieß es.
Am Sonntag war am Rande der Herbsttagung der bayerischen Landessynode in Amberg bekannt geworden, dass die Landeskirche die jährlichen Zuschüsse für die kirchlichen Tagungs- und Gästehäuser auf weniger Einrichtungen als bislang konzentrieren wird. Laut einem dreiseitigen Papier der bayerischen Kirchenleitung steht fest, dass das Wildbad Rothenburg "zeitnah geschlossen und verkauft" werden soll. Die Mitarbeitenden seien bereits zuvor darüber informiert worden. Eine Bestandsgarantie bis 2030 erhalten fünf Tagungs- und Gästehäuser. Die Entscheidung fußt auf einer Gutachter-Analyse anhand eines Kriterienkatalogs.
In Rothenburg hatte die Entscheidung der Landeskirche für Kritik gesorgt. Oberbürgermeister Markus Naser hatte sie in der Lokalzeitung als eine "Bankrotterklärung für die Landeskirche" bezeichnet. Die Mitarbeitenden des Wildbads hätten mit "Trauer, Empörung und Unverständnis" reagiert, berichtet Wildbad-Leiter Wolfgang Schuhmacher. Kritisiert wurde unter anderem, dass die Entscheidung "am Ende eines Jahres bekannt werde, in dem die Mitarbeitenden ein Umsatzplus von 37 Prozent im Vergleich zu 2018 erzielt hätten und die aktuelle Auslastung 60 Prozent betrage", hieß es in einer Stellungnahme des Wildbads am Sonntag.
Zum Beirat des Wildbads gehören verschiedene Personen des öffentlichen Lebens: Dekaninnen und Dekane, Lokalpolitiker, Hochschulprofessoren und weitere Kirchenvertreter.
Landeskirche entscheidet: Wildbad Rothenburg wird geschlossen
Sonntag, 26. November 2023, 11:38 Uhr
Sie sind in vielen Fällen Aushängeschilder für die evangelische Kirche - aber oft auch eine große finanzielle Belastung: Tagungs- und Gästehäuser. Die Landessynode hatte deshalb im März 2022 beschlossen, die von der Landeskirche bezuschussten Tagungshäuser von externen Gutachtern nach einem Kriterienkatalog bewerten zu lassen.
Bis 2030 will die Landeskirche ihre Zuschüsse in diesem Bereich auf neun Millionen Euro pro Jahr begrenzen. Seit April 2023 liegt das Gutachten vor, viele Gespräche mit den Häusern wurden geführt. Nun ist unter anderem klar: Das Wildbad Rothenburg wird geschlossen.
Tagungshaus in Wildbad Rothenburg soll verkauft werden
In der Region rund um die ehemalige Reichsstadt dürfte diese Entscheidung ein kleineres Beben auslösen - und das nicht nur in evangelischen Kreisen. Als es im Jahr 2017 schon einmal einen Kaufinteressenten für das wildromantisch am Ufer der Tauber gelegene Haus gab, war die Gegenwehr für die Verkaufspläne riesig. Für viele - vor allem innerkirchlich wichtigen - Tagungen und Veranstaltungen bot das Wildbad ein mondänes Ambiente. Die Regionalbischöfinnen und -bischöfe des Kirchenkreises feierten hier Sommerempfänge, auch der Pfarrer- und Pfarrerinnenverein war regelmäßig dort zu Gast. Damit dürfte es bald vorbei sein.
Das Wildbad soll "zeitnah geschlossen und verkauft" werden, heißt es in einem dreiseitigen Papier, das als Exzerpt der Gutachten bereits am Samstag voriger Woche den Mitgliedern der Landessynode - dem Parlament der Evangelischen in Bayern - in Vorbereitung auf die am Sonntag (26. November) beginnende Herbsttagung vorgelegt wurde. Kritik oder gar einen Aufschrei gab es nicht, nur das ein oder andere Raunen sei in der Nürnberger Sebalduskirche zu hören gewesen, als die zuständigen Oberkirchenräte Stefan Blumtritt und Stefan Reimers die Ergebnisse präsentierte. Ob das während der Herbsttagung auch so sein wird, bleibt abzuwarten.
Fünf Tagungshäuser sollen bestehen bleiben
Ganz sicher weiter auf der finanziellen Zuwendungsliste der Landeskirche stehen demnach nur noch fünf Häuser: die Evangelischen Bildungszentren (EBZ) Pappenheim und Bad Alexandersbad, das evangelische Kloster der Frauen-Communität Casteller Ring (CCR) auf dem unterfränkischen Schwanberg, außerdem die erst vor kurzem nach einer Sanierung wieder eingeweihte Evangelische Jugendbildungsstätte Neukirchen bei Coburg und das Gästehaus der Communität Christusbruderschaft Selbitz.
Diese fünf Häuser haben in der Nutzwertanalyse besonders gut abgeschnitten - inhaltlich, betriebswirtschaftlich und baulich.
Bildungszentrum am Hesselberg
Ein großes Fragezeichen steht weiter hinter dem EBZ am Hesselberg. Eigentlich dürfte es "in zwei bis drei Jahren nicht mehr gefördert werden", heißt es in dem Papier. Wegen seiner großen Bedeutung für die Kirche in der Region, aber auch darüber hinaus, soll es nun Kooperationspartner suchen, am besten finanzkräftige.
Als Veranstaltungsort für den jährlichen Bayerischen Evangelischen Kirchentag, als Tagungsort vieler kirchlicher Berufsgruppen, als Standort der Fachstelle "Ländliche Räume" sowie der Evangelischen Dorf- und Betriebshilfe und wegen der Verantwortung für das dortige NS-Erbe bekommt der Hesselberg eine zweite Chance.
Evangelische Akademie Tutzing
Von ähnlichen Auflagen ist auch das renommierte Schloss Tutzing am Starnberger See als Heimat der Evangelischen Akademie betroffen. Spätestens ab dem Jahr 2030 sollen die "räumlichen Kapazitäten des Areals effizienter und inhaltlich breiter" genutzt werden. Zugleich soll der landeskirchliche Zuschuss pro Jahr "zeitnah spürbar" reduziert werden.
Auch fürs Studienzentrum Josefstal wird es eng - zumindest als eigenes Gästehaus. Die inhaltliche Arbeit werde "weiter gefördert", nicht aber der Ort. Noch unklar ist auch die Zukunft des Hauses Respiratio auf dem Schwanberg, das man mit anderen Landeskirchen gemeinsam betreibt.
Aus für weitere Tagungs- und Gästehäuser
Nach dem Aus für den geplanten neuen kommunal-kirchlichen Campus in Neuendettelsau stehen auch das bisherige Gästehaus des Partnerschaftszentrums Mission EineWelt, die Tagungszentren der Rummelsberger Diakonie und die Übernachtungsmöglichkeiten des Religionspädagogischen Zentrums (RPZ) in Heilsbronn auf der Kippe. Ihre Arbeit soll auf ein bis zwei Standorte konzentriert werden. Keine Zuschüsse mehr erhalten in Zukunft darüber hinaus das Haus der Stille des Pastoralkollegs der Landeskirche in Neuendettelsau und das Predigerseminar in Nürnberg. Damit wird deren faktisches Aus noch einmal offiziell besiegelt.
Auf Nachfrage bestätigt Oberkirchenrat Blumtritt: "Wir werden sicher mit mehr als den fünf Häusern in die Zukunft der kommenden Jahre gehen." Dazu würden Projektteams eingesetzt, die Prüfaufträge für einzelne Einrichtungen erhielten, die baldmöglichst oder zumindest vor 2030 abgeschlossen sein sollen.
Allerdings werde es "für kein Haus eine unbegrenzte 'unumstößliche Fortbestandsgarantie'" bezüglich landeskirchlicher Zuschüsse geben - alle Finanzmittel seien "längerfristig abhängig von der Entwicklung" bei der Kirchensteuer, hieß es. Und die ist angesichts dramatischer Einbrüche schon dieses Jahr nicht rosig.
Gästehäuser und Gruppenunterkünfte in Bayern
In Bayern gibt es rund 150 Tagungs- und Gästehäuser, die mit der evangelischen Kirche verbunden sind. Die Bandbreite reicht von der 800-jährigen Burg bis zum ehemaligen Krankenhaus, vom vornehmen Hotelbetrieb bis zur Blockhütte für Selbstversorger.
In unserem Themenspecial "Tagungshäuser" stellen wir einzelne Gäste- und Tagungshäuser vor und berichten über aktuelle Ereignisse oder Veranstaltungen.
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