Die im vergangenen Jahr gegründeten Krisendienste Bayern haben bislang Tausende Menschen in seelischen Notlagen unterstützt. Knapp 54.000 Anrufe von Hilfesuchenden seien in den ersten zehn Monaten des Bestehens eingegangen, sagten Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Bezirketagspräsident Franz Löffler am Donnerstag laut Mitteilung. 2.340 Mal seien mobile Einsatzteams ausgerückt, um Menschen in seelischer Not vor Ort beizustehen.

Niedrigschwellige Hilfe

Gerade wegen der zusätzlichen Belastungen durch die Corona-Pandemie seien niedrigschwellige und wirksame psychosoziale Hilfen für betroffene Menschen von enormer Bedeutung, würdigte Holetschek die Krisendienste Bayern. Der Schutz der seelischen Gesundheit und die Prävention von psychischen Erkrankungen seien zentrale Anliegen. Löffler ergänzte, dass die Bekanntheit des Angebots weiter gesteigert werden müsse.

"Denn der Bedarf ist groß."

Die Krisendienste Bayern sind mit Fachkräften besetzt und wurden im März 2021 eingerichtet. Sie sind unter der kostenfreien Rufnummer 0800/6553000 rund um die Uhr in ganz Bayern zu erreichen. Die Krisendienste, die ein Netzwerk aus sieben eigenständigen regionalen Krisendiensten sind, sollen Erste Hilfe für die Seele leisten und bei Bedarf auch den Weg zu anderen Hilfsangeboten weisen. Organisiert werden die Krisendienste von den bayerischen Bezirken.

Mehr als ein Viertel der Deutschen von psychischen Erkrankungen betroffen

In ganz Deutschland sind den Angaben zufolge mehr als ein Viertel der Bevölkerung innerhalb eines Jahres von einer psychischen Erkrankung betroffen. Laut dem ersten bayerischen Psychiatriebericht wurden im Jahr 2020 bei rund 2,8 Millionen gesetzlich versicherten Patienten im Freistaat eine psychische Störung diagnostiziert.