Gezeigt werden Werke von Laura Bräuninger, Klaus-LEO Drechsel, Uschi Heubeck, Renate Mühlöder und der aus Kronstadt stammenden Gerhild Wächter. Hermann Nitschs Aussage "Alle Kunst braucht Schmerz" ist das Credo der Ausstellung, die seit 14. Februar zu sehen ist.

Künstlerische Innovation soll neue Perspektiven eröffnen und zum kritischen Blick auf die Gegenwart einladen, einen Dialog von Kunst und Liturgie während der Passions- und Fastenzeit im öffentlichen Raum schaffen. Die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler haben sich in der Gruppe "Passio" zusammengefunden, mit dem Thema auseinandergesetzt und Kunstwerke für den Kirchen- und den öffentlichen Raum geschaffen.

Renate Mühlöders grollende Köpfe
Renate Mühlöders grollende Köpfe.

Die Werke sind während der Passionszeit auf einem Kunstparcours von der Georgskirche über Friedhof, Auferstehungskapelle und Schulbuck bis ins Gemeindehaus sowie an der Eberleinscheune und am Burgbrunnen zu sehen. Das Spektrum der Passionskunst reicht von Fotos über Scherenschnitte, Ton-, Holz- und Glaskunst bis hin zur riesigen "Himmelsleiter", die noch bis zum Ostersonntag am Friedhofskreuz lehnen wird.

Die Ausstellung wurde sehr gut besucht. "Auch unter der Woche sieht man regelmäßig Menschen, die mit Katalogen oder Lageplänen rund um Kirche und Gemeindehaus unterwegs sind", erklärt Pfarrerin Merz. Die Andachten und der Gottesdienst hätten Gemeindegliedern und Gästen geholfen, einen besseren Zugang zu den Kunstwerken zu bekommen. "Insgesamt hatten wir bei unseren liturgischen Angeboten viele Gäste aus dem Umland zu verzeichnen", freut sich die Geistliche.

Die Ausstellung war auch Thema beim Gesprächsabend der Gemeinde: mit einer Führung durch den Kunstparcours, um Kunstweg, Leidensweg und den eigenen Lebensweg miteinander zu verbinden." Durch die inspirierende Andacht der Schwabacher Dekanin Berthild Sachs sei zudem die Idee entstanden, im Ostergottesdienst am 31. März mit Finissage die Kunstwerke österlich weiterzudenken.

Fahnen mit Opfertropfen

Blickfang in der Kirche sind die von Gerhild Wächter gestalteten Passionsweg-Fahnen, die im Schnittverfahren auf Papier beziehungsweise Stoff entstanden sind. Dargestellt werden unter anderem Fußwaschung, Kreuzigung und Auferstehung. Eindringlich sind die Texte zu den 200 mal 60 Zentimeter großen schwarzgeschnittenen Papierbanner im Eingangsbereich. Darauf liest man, passend zur Darstellung, beispielsweise: "Schwarze Tropfen, Schmerztropfen, Dornentropfen, Opfertropfen, Todestropfen, für uns gegeben."

Wie Daniela Merz berichtet, werde das Kreuz "Aussaat" von Uschi Heubeck zur Hälfte von der Bürgerstiftung finanziert und zur Hälfte von der Künstlerin gespendet, sodass es im Gemeindehaus bleiben kann. Was die Himmelsleiter von Klaus-LEO Drechsel betrifft, gingen die Meinungen leider zu weit auseinander, als dass im Kirchenvorstand ein Konsens für den Verbleib gefunden werden konnte.

Himmelsleiter auf dem Kammersteiner Friedhof
Himmelsleiter von Klaus-LEO Drechsel auf dem Kammersteiner Friedhof.

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