Ende Juni 2018: Stolz halte ich den großen Umschlag in Händen. Ich habe über das Programm DiscoverEU ein Zugticket gewonnen! Aber: Wie finde ich ein Reiseziel, das zu mir passt? Was muss ich beachten, woran denken? Soll ich eine Freundin oder einen Kumpel mitnehmen? Wie behalte ich den Überblick? Was soll ich einpacken? Und natürlich: Wie schieße ich an den Hotspots Europas das perfekte Selfie? Die besten Tipps für eine unvergessliche Reise.
1. Die ganz persönliche Traumreiseroute aufspüren – Routenplaner Alltag
Wie wähle ich für meine Urlaubs- oder Entdeckungsreise die richtigen Ziele, wenn mein Geldbeutel klein ist und das Angebot groß? Natürlich kannst du einfach die beliebtesten Sehenswürdigkeiten im ausgewählten Wunschland abklappern. Aber es ist deine Reise. Und du hast ganz individuelle Interessen. Deshalb mein Tipp: Lass dich von deinen Hobbies, deinen Erinnerungen, deinen Träumen inspirieren – sie sind der beste Routenplaner. Mein Alltag hat viele Reiseziele für mich bereitgehalten.
- Du weißt, in welcher Stadt dein Lieblingsfilm gedreht worden ist. Wieso nicht selbst einmal vor den Kulissen stehen?
- Eine große Kirche ist Schauplatz des spannenden Kriminalromans, den du kürzlich gelesen hast? Warum nicht höchstpersönlich auf den Spuren der Protagonisten unterwegs sein?
- Du bist verrückt nach Sport und der größte Fan der Profis? Dann sind Fußballstadien bestimmt dein Ding. Sieh dir wichtigsten Arenen mit eigenen Augen an.
Schnell werden sich die Ziele auf deiner Wunschliste zu deiner ganz persönlichen Reiseroute aneinanderreihen – und plötzlich bist du nicht mehr nur Teil des Touristenstroms, sondern unterwegs auf deiner individuellen und einzigartigen Entdeckungstour. Bestimmt ist der ein oder andere "Geheimtipp" dabei – ganz ohne Personenleitsystem, lange Schlange am Ticketschalter oder Souvenirshop am Ausgang.
2. Mit Überraschungen rechnen – planen und flexibel bleiben
Neben der Online-Recherche können auch ein Reiseführer oder der klassische Atlas es dir leichter machen, den Überblick zu behalten. In der Regel brauchst du zwar nicht jede Sightseeing-Tour schon im Vorfeld zu organisieren (Spontanität eröffnet neue Möglichkeiten!), ein kleiner Routenplan der Reise im Gesamten gibt allerdings Halt und Struktur.
Gerade bei Reisen mit der Bahn (Interrail, Discover EU) musst du mit ungewollten Planänderungen rechnen. Sei darauf gefasst, dass sich die Reihenfolge der Orte oder die Aufenthaltsdauer mehrmals ändern können. Vielleicht fällt ein Zug aus. Vielleicht kannst du für eine Nachtfahrt die nötige Reservierung nicht mehr organisieren. Vielleicht hat die Kirche aus dem Krimi wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Folglich empfiehlt es sich, möglichst nur die nächste Unterkunft im Voraus zu buchen. Mein Tipp: bleibe gedanklich flexibel. In jeder Planänderung verstecken sich neue Chancen, denn es gibt überall viel zu entdecken.
Barcelona, Mailand, Paris: Insiderwissen für deinen Städtetrip
3. Die Orientierung behalten – das Smartphone als moderner Kompass
Nutze dein Smartphone als Kompass, Landkarte und Navigationsgerät. Einfach eine Karten-App starten und GPS aktivieren. Doch Vorsicht: die Dienste erfordern ausreichend Datenvolumen. Mein Tipp: Buche vor Reisebeginn (falls nötig) eine Internet-Flatrate für das EU-Ausland. Dann kannst du Abfahrtspläne nachsehen, Eintrittskarten buchen und Restaurants aufspüren. Und sollte die Unterkunft einmal kein WLAN anbieten, bleibst du trotzdem vernetzt.
4. Sightseeing für Profis – Warteschlangen vermeiden
Gerade bei hochfrequentierten Touristenattraktionen lohnt es sich, vor dem Besuch einen Blick auf deren Homepage zu werfen. Die Sagrada Familia in Barcelona, der Mailänder Dom, das Guggenheim-Museum Bilbao oder der Eiffelturm: alle Tickets lassen sich im Vorfeld online buchen. Lange Wartezeiten werden so zumindest kürzer. Bezahlt wird via Paypal oder Kreditkarte. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, am besten nur auf der offiziellen Seite der jeweiligen Touristenattraktion das Ticket bezahlen.
Nicht nur Museen verlangen Eintrittsgeld. Auch größere Kirchen, Paläste und andere beliebte Hotspots, sogar Parks und Ruinen sind nicht frei zugänglich. Wartezeiten sind programmiert, besonders, wenn Sicherheitskontrollen mit Metalldetektoren an den Eingängen warten (Taschenmesser also unbedingt auf dem Zimmer lassen). Um überhaupt Zugang zu diesem oder jenen Wahrzeichen zu erhalten, kann es notwendig sein, bereits mehrere Tage oder gar Wochen im Vorfeld ein Ticket für ein bestimmtes Besichtigungs-Zeitfenster zu erwerben.
5. Die Kosten im Blick – ein Notizheft wirkt Wunder
Sind drei Tage am Strand von Barcelona als krönender Abschluss noch im Budget, oder habe ich schon mehr Geld ausgegeben als geplant? Um nicht die Kontrolle über deine Ausgaben zu verlieren (das kann schnell passieren, gerade wenn ich mit Bargeld, mit Karte und online zahle) notiere am Abend kurz, wie viel du an diesem Tag ausgegeben hast. So lässt sich nach einigen Tagen abschätzen, wie viel Geld deine Reise insgesamt ungefähr kosten wird.
6. Alleine reisen mag ich nicht - wie denn nun: als Team oder allein?
Ein paar Wochen gemeinsam auf Entdeckungstour zu fahren, ist mit Verabredungen im Alltag nicht zu vergleichen. Es braucht eine große Portion Vertrauen, Loyalität und viel Empathie zu deinen Mitreisenden. Mein Tipp: Teamwork. Denn nur wer zusammenhält, kann gemeinsam die Welt erobern. Ich werde eigene Wünsche auch einmal zurückstellen müssen, um einen Punkt auf der Wishlist meines Kumpels abzuarbeiten. Eure unterschiedlichen Interessen können für dich so manchen Umweg bedeuten, aber erweitern den Horizont.
7. Die Siebensachen in zwei Taschen – was du immer dabei haben solltest
Neben meinem Rucksack oder Koffer habe ich einen Brustbeutel und einen Tagesrucksack dabei. Das macht jeden Städtetrip, jeden Museumsbesuch und jeden Strandausflug ein wenig einfacher. Hauptsache handlich. Hinein kommen die wichtigsten Überlebens-Gadgets.
8. Selfietime! – Erinnerungen schaffen für die Ewigkeit
Tourist zu sein, hat auch Vorteile. Packt man in einer pulsierenden Metropole kurzerhand den Selfiestick aus dem Rucksack, sehen einen die Umstehenden selten ungläubig an. Wer würde einen solchen Moment schließlich nicht gerne für die Ewigkeit festhalten?
Nach der Reise helfen mir Fotos, überhaupt erst zu begreifen, was ich alles gesehen habe. Sie erhalten mir kostbare Augenblicke, an die ich mich mit einem Lächeln zurückerinnern werde.
Das Selfie-ABC: Drei Tricks für Bilder, über die du dich noch lange freust
- A wie Auslösen. Viel hilft viel. Habt ihr einen Spot gefunden, an dem ihr ein Foto für die Ewigkeit schießen wollt, drückt ruhig öfter auf den Auslöser. Auf der Zug- oder Busfahrt in die nächste Stadt kann aussortiert werden – so schaffst du wieder Speicherplatz auf dem Smartphone.
- B wie behilflich sein. Hilfsbereitschaft zahlt sich aus. Du hast gerade niemanden, der dich oder euch an einem bestimmten Ort fotografieren kann, und dein Arm ist einfach zu kurz für den passenden Bildausschnitt? Frage andere Selfie-Jäger, ob du sie fotografieren sollst. Dein selbstloses Angebot werden wenige ablehnen. Und sie werden sie dich (auf Nachfrage) ebenfalls ablichten.
- C wie Chaos kann helfen. Die witzigsten Selfies entstehen spontan. Eine kleine Portion Verrücktheit kann guttun. Sei kreativ. Nicht jeder muss die Spitze des Louvre zwischen den Fingern halten oder sich gegen den schiefen Turm von Pisa lehnen. Die Zahl der Möglichkeiten ist ebenso endlos wie die der Orte, die ihr durch eure Gesichter – kreativ und chaotisch in Szene gesetzt – zu persönlichen Sehenswürdigkeiten machen könnt.
Ich wünsche spannende Begegnungen, tausende perfekte Fotos, freundliche Gastgeber, pünktliche Züge, überall WLAN, leckeres Essen und viel Spaß. Gute Reise!