Bei dieser Frage gerät vermutlich jeder Mensch ins Grübeln, zumindest kurz: Wo ist meine Heimat? Oder: Was ist für mich Heimat?

Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des neuen Filmfests "Biennale Bavaria International - Das Festival des Neuen Heimatfilms", das in der kommenden Woche (15. bis 19. September) in der Inn-Salzach-Region stattfindet. Spielorte sind Altötting, Burghausen, Haag, Mühldorf a. Inn, Trostberg und Wasserburg am Inn.

Eine unabhängige Jury vergibt Preise in den Kategorien Spielfilm und Dokumentarfilm. Kinder- und Jugendfilme sowie Newcomer/Independent-Filme werden per Wahl vom Publikum prämiert.

"Biennale Bavaria International" zeigt preisgekrönte Filme

Auf dem fein kuratierten Programm stehen insgesamt 40 Kinofilme in vier Kategorien (Spielfilm, Dokumentarfilm, Kinder- und Jugendfilm, Newcomer/Independent-Film) aus beispielsweise dem Irak, der Mongolei, Rumänien, Afghanistan, Russland, Deutschland und Nordmazedonien. Einige wurden bereits auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet.

Auch bei der "Biennale Bavaria International" vergibt eine unabhängige Preise in den Kategorien Spielfilm und Dokumentarfilm, die besten Kinder- und Jugendfilme sowie der besten Newcomer-/Independent-Filme werden durch das Publikum prämiert.

Was ist Heimat?

Alle Filme finden eine jeweils ganz eigene Antwort auf die Frage nach Heimat.

Wie etwa der berührende und bereits vor dem offiziellen Start hochgelobte Spielfilm "Borga" von York-Fabian Raabe, der dem jungen Ghanaer Kojo folgt, der sich nach Deutschland aufmacht, um ein Borga zu werden – Borga, so werden in Ghana die jungen Männer genannt, die es im Ausland zu Wohlstand gebracht haben.

 

 

Trailer des Kinofilms "Borga"

"Borga" wurde in diesem Jahr beim renommierten Nachwuchsfestival Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis für den besten Spielfilm.

Liebesgeschichte aus Kabul

Auf dem Programm steht auch der ebenfalls mehrfach preisgekrönte Animationsfilm "Die Schwalben von Kabul". Die Liebesgeschichte von Zabou Breitman und Eléa Gobbé-Mévellec erzählt vom Leben unter einer Schreckensherrschaft und ist damit von trauriger Aktualität, auch wenn die Geschichte 1998 im von den Taliban besetzten Kabul spielt. Die Stadt steht ebenfalls im Mittelpunkt des Dokmentarfilms "Kabul City in the Wind" von dem aus Afghanistan stammenden Regisseur Aboozar Amini.

Marcus H. Rosenmüller zeigt neue Komödie "Beckenrand Sheriff"

Wenn es um zeitgemäße Heimatfilme geht, fällt vor allem in Bayern immer ein Name: der von Marcus H. Rosenmüller. Der Regisseur hat 2006 mit "Wer früher stirbt ist länger tot" dem etwas angestaubten Genre mit großem Erfolg eine Frischzellenkur verpasst.

Marcus H. Rosenmüller ist es auch, der "Biennale Bavaria International - Das Festival des Neuen Heimatfilms" am 15. September im Mühldorfer Kino "Hollywood am Inn" eröffnet: Dort zeigt er seine neue Komödie "Beckenrand Sheriff", die zu großen Teilen in Waldkraiburg gedreht wurde.

"Beckenrand Sheriff" - die neue Komödie von Marcus H. Rosenmüller

Zu der von Fritz Egner moderierten Filmvorführung kommen außer dem Regisseur auch die Schauspielerin Gisela Schneeberger, der Schauspieler Dimitri Abold und Festival-Schirmherrin Ilse Aigner.

Diskussionen, Ausstellungen, Lesungen, Konzerte

"Ziel des Festivals ist es, für eine offene, lebendige Heimat zu werben, Menschen zusammenzubringen und Gemeinsamkeiten zu finden", heißt es von Seiten der Veranstalter, dem Verein "Internationales Festival des Neuen Heimatfilms". Neben den Filmvorführungen gibt es ein interessantes Rahmenprogramm aus Diskussionen, Ausstellungen, Führungen, Lesungen und Konzerten.

Das gesamte Programm gibt es auf der Webseite von "Biennale Bavaria".