Eine Ausstellung über die Pest und ihre Auswirkungen auf die Menschen zeigt das Oberammergau Museum bis 3. November 2019. Die Schau mit dem Titel "Der Schwarze Tod – Seuchen, Angst und Glaube" wolle veranschaulichen, wie Menschen im Mittelalter mit Leid, Verlust und Tod umgegangen sind, erklärte das Museum.

Anlass für die Sonderausstellung sind die Passionsspiele, die im Jahr 2020 in Oberammergau gezeigt werden. Die Geschichte der Oberammergauer Passionsspiele geht auf ein Pestgelübde im Dreißigjährigen Krieg 1633 zurück. Die Ausstellung zeigt unter anderem schützende Amulette, Darstellungen von Pestheiligen, Grafiken, Illustrationen sowie einen "Pestsarg".

Hintergrund: Pest in Literatur und Kunst

Vom Ausbruch großer Seuchen wird bereits in der Bibel berichtet. Die Pest war über Jahrhunderte eine der schlimmsten Seuchen der Menschheit. Die Epidemien und Pandemien dieser Krankheit haben über Jahrhunderte den Lauf der Geschichte beeinflusst.

Die Pest hat heute ihren Schrecken verloren, auch wenn sie noch immer nicht ganz besiegt ist: So gibt es etwa in Madagaskar jedes Jahr Pest-Tote. Mit dem "Schwarzen Tod" sind mythische Bilder des Schreckens verbunden: Leiden, Verzweiflung, ein einsames qualvolles Sterben, Massengräber, die Auflösung moralischer und gesellschaftlicher Strukturen, das Versagen von Regierungen und Behörden.

Pestschrecken sind etwa aus der Literatur bekannt, darunter Boccaccios "Dekameron" oder Albert Camus Roman "Die Pest". In der bildenden Kunst wird die Pest vielfach thematisiert, so etwa von Albrecht Dürer in dem "Apokalyptischen Reiter". Viele Kirchen haben Altäre mit Sebastians- und Rochus-Darstellungen. Nicht zuletzt erinnern Bräuche und Rituale wie der Schäfflertanz an Zeiten, als diese Seuche als Geißel Gottes gefürchtet war.

 

Ort & Öffnungszeiten:

Oberammergau Museum
Dorfstr. 8

82487 Oberammergau

Öffnungszeiten: Dienstags bis Sonntags 10 bis 17 Uhr.